
Mexiko will der Fettleibigkeit mit einer Steuer auf Fastfood-Produkte zu Leibe rücken. Mehr Obst und Gemüse statt Tacos und Burger sollen auf den Teller kommen. Der Senat billigte am Mittwoch eine Erhöhung der Steuer für stark kalorienhaltige Lebensmittel auf 8 Prozent. Darunter fallen Produkte mit mehr als 275 Kalorien pro 100 Gramm, wie Speiseeis, Kekse und Erdnussbutter. Auch Schokolade soll im Ursprungsland des Kakao künftig mit dem Steuersatz belegt werden. Auf Softdrinks, von denen die Mexikaner jedes Jahr 163 Liter zu sich nehmen, wird eine Steuer von einem Peso (rund sechs Cent) erhoben. „Angesichts der Epidemie von Übergewicht und Fettleibigkeit können wir nicht einfach die Arme verschränken“, rechtfertigte Präsident Enrique Peña Nieto diesen Schritt. Laut Daten der Weltgesundheitsorganisation gelten 32,8 Prozent der Mexikaner als fettleibig. Damit haben sie sogar die USA überholt, wo 31,8 Prozent der Menschen von Fettsucht betroffen sind. Übergewichtig sind in Mexiko sogar 70 Prozent der Bevölkerung, fast jeder zehnte Erwachsene leidet an Diabetes. Die Strategie gegen Fettleibigkeit soll ergänzt werden durch Informationskampagnen, ein Label für „ernährungsphysiologische Qualität“ sowie Sportförderung. Der Präsident rief die Mexikaner dazu auf, eine Stunde täglich Sport zu treiben, zu laufen und Treppen zu steigen.