
Der Veggie-Day soll für einige Fische in Aquakultur zum Alltag werden: Forscher der Universität Maryland haben eine vegetarische Fütterungsmethode entwickelt, die den Fischen genauso gut bekommt wie die sonst übliche Ernährung basierend auf Fischöl und Fischmehl. Im Fachjournal Lipids veröffentlichten die Wissenschaftler Ergebnisse einer vierjährigen Studie mit Königsfischen und Doraden. Der Königsfisch, ein bis zu 70 Kilogramm schwerer Räuber, isst von Haus aus lieber kleinere Fischen und Krabben. Nun bekam er eine Mischung aus Mais-, Weizen- und Sojaeiweißen vorgesetzt, die mit pflanzlichen Ölen, Fettsäuren und der Aminosulfonsäure Taurin, die auch in Energydrinks steckt, angereichert ist. „Aquakulturen sind nicht nachhaltig, da mehr Fisch verfüttert als produziert wird“, erläutert Dr. Aaron Watson, einer der leitenden Forscher, den Grund für die Ernährungsumstellung. Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO zufolge stammen die Hälfte des konsumierten Speisefischs, fast 60 Millionen Tonnen im Jahr, aus Zuchtanlagen. Um ein Kilogramm Fisch zu erzeugen sind im Schnitt fünf Kilo Wildfische nötig, die als Fischmehl und -öl in den Becken landen. Damit tragen Aquakulturen ebenso zur Überfischung der Weltmeere bei, wenn auch verlagert auf andere Fischarten. Diesen Druck auf die natürlichen Fischbestände glauben die Forscher mit dem vegetarischen Speiseplan verringern zu können. Wie es bei der benötigten Soja um die Nachhaltigkeit bestellt ist erwähnten sie nicht.