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11.02.2016 |

Fleisch in Massen – deutsche Schlachtmenge erreicht neuen Rekordwert

Schwein
2015: 59,3 Millionen Schweine geschlachtet (Foto: Stefan Schwarz/Pixelio.de)

Im Jahr 2015 wurde in Deutschland so viel geschlachtet wie noch nie: Die Fleischproduktion erreichte einen Rekordwert von 8,22 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit stieg die gewerblich erzeugte Gesamtschlachtmenge gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,3% und übertraf das bisherige Rekordjahr 2011. „Dieser Rekord ist kein Zeichen von Wohlstand, sondern ein Armutszeugnis“, kritisierte die Umweltorganisation Greenpeace Medienberichten zufolge. Deutschland erzeuge mit großem Energieaufwand, Futterimporten aus Übersee und Massentierhaltung gewaltige Überschüsse, um sie auf dem Weltmarkt anzubieten. Denn diese Unmengen an Fleisch können nicht einmal die für ihren hohen Fleischkonsum bekannten Bundesbürger vertilgen: Nach Angaben des Deutschen Fleischer-Verbands betrug der Selbstversorgungsgrad 2014 bei Schweinefleisch 117%, zudem wurde 13% mehr Geflügel und 11% mehr Rindfleisch erzeugt, als im Land verbraucht wurde. Zuletzt ließ der deutsche Fleischhunger sogar etwas nach. 2014 sank der Pro-Kopf-Verzehr laut Fleischerverband leicht auf 60,3 Kilogramm, 2010 wurde noch ein ganzes Kilo mehr gegessen. Aufgrund des Produktionsüberschusses exportieren daher viele Schlachtbetriebe verstärkt ins Ausland. Für 2014 beziffert der Deutsche Fleischer-Verband den Ausfuhrüberschuss Deutschlands auf 1,5 Millionen Tonnen Fleisch. Mehr als drei Viertel davon gingen in andere Länder der EU, doch gerade auch China nimmt immer mehr Schweinfleisch ab. In den ersten drei Quartalen 2015 gingen 17,7% der Schweinefleischexporte in die Volksrepublik, ein Plus von 53% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Hinblick auf die aktuellen Schlachtzahlen vermeldet das Statistische Bundesamt eine leichter Änderung des Anteils der jeweiligen Fleischarten in den letzten vier Jahren: Mit insgesamt 59,3 Millionen geschlachteten Schweinen im Jahr 2015 macht Schweinefleisch an der Gesamtschlachtmenge nun 67,6 % aus, während es 2011 noch 68,2 % waren. Die Geflügelfleischerzeugung stieg dagegen überproportional an, von 17,3% in 2011 auf 18,4 % im vergangenen Jahr: 2015 wurden 1,52 Millionen Tonnen Geflügel produziert. Der Anteil von Rindfleisch verringerte sich hingegen leicht auf 13,6%: 3,5 Millionen Rinder wurden geschlachtet beziehungsweise 1,1 Millionen Tonnen Rindfleisch erzeugt. (ab)

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