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12.10.2015 |

TTIP-Protest: 250.000 demonstrierten für einen gerechten Welthandel

Demo
Abschlusskundgebung (Foto: Jakob Huber/Campact)

Am Samstag haben mehrere Zehntausend Menschen in Berlin gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA (TTIP) sowie Kanada (CETA) demonstriert. Es war die bisher größte Demonstration gegen das Handelsabkommen: Nach Angaben der Veranstalter gingen 250.000 Menschen auf die Straße, die Polizei sprach von 150.000 Teilnehmern. Unter dem Motto „TTIP & CETA stoppen! Für einen gerechten Welthandel“ zog der Demozug bei strahlendem Sonnenschein vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt bis hin zur Siegessäule. Mit Fahnen, Großpuppen und Sprechchören brachten die Menschen ihren Protest zum Ausdruck. Zur Demonstration aufgerufen hatte ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis von mehr als 170 Organisationen, darunter Umwelt-, Entwicklungs- und Verbraucherschutzorganisationen sowie Gewerkschaften, Parteien und Kulturschaffende. Die TTIP- und CETA-Kritiker sehen durch die Abkommen europäische Sozial-, Umwelt- und Verbraucherstandards in Gefahr und fürchten eine Schwächung demokratischer Institutionen. „Heute ist ein großer Tag für die Demokratie“, erklärten die Organisatoren. Von der Demonstration gehe eine klare Botschaft aus: „Wir stehen auf gegen TTIP und CETA. Gemeinsam verteidigen wir unsere Demokratie und gehen für gerechten Handel auf die Straße.“ Mit sechs Sonderzügen und mehr als 600 Bussen waren Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet angereist. S-Bahnen konnten vorübergehend nicht mehr am Hauptbahnhof halten, da so viele Menschen auf dem Vorplatz versammelt waren. Die Abschlusskundgebung vor der Siegessäule auf der Straße des 17. Juni begann bereits, als das Ende des Zuges noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hatte. Geboten wurde ein Bühnenprogramm mit Musik und zahlreichen Reden. „Wir müssen beiderseits des Atlantiks die jeweils höheren Standards verteidigen“, sagte zum Beispiel der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Hubert Weiger, auf dem Podium. „Wir brauchen endlich ein Handelssystem, welches der Vielfalt auf diesem Planeten gerecht wird, welches Respekt hat vor Mensch, Umwelt und Geschichte. Ein Handelssystem, das den Menschen dient und nicht kurzfristigen Kapitalinteressen.“ Die Organisatoren der Demonstration fordern einen Stopp der Verhandlungen zu TTIP auf Grundlage des jetzigen Mandates und möchten erreichen, dass der vorliegende CETA-Vertrag in der aktuellen Form nicht ratifiziert wird. Bereits am Mittwoch wurden der EU-Kommission mehr als drei Millionen Unterschriften übergeben, die im letzten Jahr im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative „Stop TTIP“ gegen die Abkommen gesammelt worden waren. (ab)

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