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13.08.2015 |

Erschöpfte Erde: Ressourcen für 2015 schon am 13.8. verbraucht

Erde
Erschöpfte Erdressourcen (Foto: JD Hancock/flickr.com)

Am 13. August ist dieses Jahr „Earth Overshoot Day“ - der Tag, an dem die Menschheit die für 2015 zur Verfügung stehenden Ressourcen verbraucht hat und die Erde stärker belastet, als sie sich regenerieren kann. Den „Erdüberlastungstag“ berechnet die internationale Nachhaltigkeitsorganisation Global Footprint Network aus den USA jährlich neu. Während die Erde im Jahr 2000 am 1. Oktober die Belastungsgrenze erreichte, sind die Ressourcen dieses Jahr so früh erschöpft wie noch nie – 7 Tage früher als 2014. Die Berechnungen berücksichtigen den Bedarf an Acker-, Weide- und Bauflächen, die Entnahme von Holz, Fasern oder Fisch, aber auch den Ausstoß von CO2 oder die Müllproduktion. Die dabei anfallenden „Schulden“ dieser ökologischen Kontoüberziehung zeigen sich immer deutlicher in Form von Entwaldung, Dürren, Süßwassermangel, Bodenerosion, Artensterben und der Akkumulation von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Laut dem Global Footprint Network beanspruchte die Menschheit Anfang der 60er Jahre nur drei Viertel der Kapazitäten der Erde, während die heutige Lebens- und Wirtschaftsweise rein rechnerisch 1,6 Erden „verbraucht“ - auf Kosten künftiger Generationen. Würden alle Länder so wirtschaften wie Deutschland, wären sogar 2,6 Planeten notwendig. Die USA gehen noch verschwenderischer mit ihren Ressourcen um und leben bereits seit dem 14. Juli 2015 „auf Pump“. Der derzeitige ökologische Fußabdruck eines Inders hingegen verbraucht nur die Hälfte der jährlich nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde. Über die Hälfte des globalen Fußabdruckes macht der „Carbon Footprint“ aus, also der CO2-Ausstoß, der beim Verbrennen von fossiler Energie anfällt. „Allein der Ausstoß an Kohlendioxid hat sich seit 1970, dem Jahr, als die Erde zum ersten Mal ein ökologisches Defizit zu verzeichnen hatte, mehr als verdoppelt“, warnt Mathis Wackernagel, Präsident des Global Footprint Network. Der CO2-Ausstoß sei zudem eng mit den anderen Komponenten des Fußabdruckes verknüpft, zum Beispiel produktive Landflächen wie Felder, Wälder oder Wiesen. Da immer mehr Fläche für die Lebensmittel- und Holzproduktion genutzt werde, stehe weniger Fläche zur Absorption von CO2 bereit. Doch dem Ressourcenraubbau kann Einhalt geboten werden: Würde der weltweite CO2-Ausstoß bis 2030 gemäß dem vom Weltklimarat vorgeschlagenen Szenario um mindestens 30% gesenkt, fiele der Earth Overshoot Day im Jahr 2030 auf den 16. September. Machen wir aber weiter wie bisher, wären die Ressourcen des Planeten schon am 28. Juni erschöpft und wir bräuchten zwei Erden. (ab)

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