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09.07.2015 |

Bericht: Britische Ackerflächen durch Bodenerosion bedroht

Boden
Boden: ein kostbares Gut (Foto: Hernán Piñera/flickr.com)

Ausgedehnte Ackerflächen im Vereinigten Königreich könnten aufgrund von Bodenerosion innerhalb einer Generation an Produktivität verlieren, warnt eine Beratergruppe der britischen Regierung. Das Komitee für Klimawandel (CCC) legt in einem neuen Bericht dar, dass die Bodendegradation und -erosion in weiten Teilen des Landes in unvertretbaren Maße voranschreite. Dies könne erhebliche Ernte-Einbußen bewirken und die Briten vermehrt von Lebensmittelimporten abhängig machen – eine fatale Entwicklung in Zeiten von ohnehin großer Nachfrage und hohen Preisen. „Böden sind eine elementare Ressource, mit der wir sehr sorglos umgegangen sind. Momentan behandeln wir unsere landwirtschaftlichen Böden, als wären sie eine Ressource, die wir aufbrauchen könnten, statt als eine wertvolle Grundlage, mit der wir haushalten müssen, um sie langfristig zu bewahren”, sagt Lord Krebs, Vorsitzender eines Unterkomitees des CCC zur Anpassung an den Klimawandel. In seinem Bericht führt das Beratergremium die Bodenerosion unter anderem auf Praktiken der intensiven Landwirtschaft zurück, wie „zu tiefes Pflügen, zu kurze Fruchtfolgen und unbedeckte Flächen, die so durch Wind und Starkregenfälle der Bodenerosion ausgesetzt sind”. Die Bodenqualität auf der Insel hat in den letzten Jahrzehnten stark gelitten. Die Experten weisen darauf hin, dass die Geschwindigkeit, mit der fruchtbarer Oberboden verloren geht, ein nicht nachhaltiges Ausmaß erreicht hat. Dies sei bedenklich, da die Neubildung von nur 1 cm Boden mehr als 100 Jahre benötige. „Die fruchtbarsten Oberböden im Osten Englands, wo 25% der Kartoffeln und 30% des Gemüses angebaut werden, könnten in einer Generation verloren gehen”, betont Lord Krebs. Der Klimawandel werde diesen Trend durch steigende Temperaturen und Wasserknappheit noch beschleunigen. Zudem werden häufiger Starkregenfälle auftreten, die den fruchtbaren Oberboden wegspülen. Trevor Mansfield, Leiter der britischen Nichtregierungsorganisation Soil Association, begrüßte die deutliche Sprache des Berichts: „Erstmals hebt das Komitee den extrem kritischen Zustand der britischen Böden hervor, wodurch auch unser Klima und die künftige Lebensmittelversorgung beeinträchtigt werden könnte.” Die Organisation fordert von der britischen Regierung daher eine klare Bekenntnis zu dem Ziel, in den nächsten 20 Jahre eine Steigerung der Humusgehalts auf den Ackerflächen im Vereinigten Königreich zu erreichen, damit die Briten sich auch in Zeiten des Klimawandels von den Äckern des Landes ernähren können. (ab)

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