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08.12.2014 |

Wiesenhof will auf Gentechnik im Geflügelfutter verzichten

Chicken
Künftig ohne Gentechnik-Soja (Foto: adm/Flickr.com)

Der größte deutsche Geflügelproduzent Wiesenhof wird ab 2015 auf Gentechnik-Soja bei der Fütterung verzichten. „Wir sehen uns in der Lage, in absehbarer Zeit gentechnikfrei zu liefern, wenn dies von Kundenseite gewünscht wird“, sagte ein Wiesenhof-Sprecher dem Spiegel. Damit rückte das Unternehmen als erster Produzent von dem im Februar verkündeten Beschluss der Geflügelbranche ab, nach 14 Jahren gentechnikfreier Fütterung wieder Gentechnik-Soja in der Mast einzusetzen. Umweltverbände und Verbraucher waren gegen diese Entscheidung Sturm gelaufen. Laut einer Forsa-Umfrage vom April legen 79% der deutschen Verbraucher Wert darauf, dass Legehennen und Geflügel nicht mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert werden. Lebensmittelhändler wie Penny, Edeka, Rewe und tegut reagierten bereits auf den Druck der Kunden und nahmen Produkte mit dem Siegel „Ohne Gentechnik“ ins Sortiment. Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace begrüßte die Kehrtwende des Branchenprimus: „Wiesenhofs Entscheidung gegen Gen-Soja ist ein Signal an die gesamte Geflügelbranche. Greenpeace fordert die anderen Geflügelproduzenten wie Rothkötter auf, wieder zu Futter ohne Gen-Soja zu wechseln.“ Die PHW-Gruppe schlachtet jährlich etwa 240 Millionen Hühner und mästet diese mit 150.000 Tonnen Sojaschrot, das vorrangig aus Nord- und Südamerika stammt und gentechnisch verändert ist. Der Anbau erfolgt dort meist in riesigen Monokulturen und mit hohem Pestizideinsatz – mit schwerwiegenden Folgen für die Artenvielfalt sowie die Gesundheit der Arbeiter und Anwohner, die den Ackergiften häufig direkt ausgesetzt sind. „Der Gensoja-Anbau ist eine Katastrophe für die Umwelt und die Menschen in den Anbauländern. Wenn die Geflügelbranche jetzt mit Wiesenhof mitzieht, stärkt das zugleich alle gentechnikfreien Soja-Anbauer. Langfristig sollten alle Fleischerzeuger auf heimische und nachhaltig produzierte Futtermittel setzen“, sagt Töwe.

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