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13.11.2014 |

Studie: Ernährungswandel käme Gesundheit und Umwelt zugute

Gemüse
Gut für Gesundheit und Umwelt (Foto: Olearys/flickr.com)

Eine gesündere Ernährung könnte zugleich die Umweltbelastung durch die Lebensmittelproduktion erheblich reduzieren. Dies zeigt wieder einmal eine Studie, die am Mittwoch im Fachjournal Nature erschien. Wissenschaftler der Universität Minnesota werteten Daten der letzten 50 Jahre zu den 100 bevölkerungsreichsten Ländern aus. Sie nahmen Ernährungstrends, die Umweltfolgen der Landwirtschaft, ernährungsbedingte Krankheiten und das Bevölkerungswachstum unter die Lupe. „Wir zeigen, dass die gleichen Änderungen der Ernährungsgewohnheiten, die unser Leben ein Jahrzehnt verlängern können, auch massiven Umweltschäden vorbeugen würden“, sagt Ökologie-Professor G. David Tilman. Mit steigenden Einkommen seit 1961 konsumierten die Menschen in weiten Teilen der Welt mehr Fleisch und „leeren Kalorien“ in Form von nährstoffarmen Produkten mit hohem Energiegehalt. Diese aktuellen Trends verknüpften die Forscher mit Prognosen zur Bevölkerung und Einkommen. Demnach essen die Menschen bis 2050 weniger Obst und Gemüse, aber 60% mehr „leere Kalorien“ und 25-50% mehr Schweine-, Geflügel- und Rindfleisch, Milchprodukte und Eier. Dies begünstigt das Auftreten von Typ-2-Diabetes, Herzkrankheiten und anderen nichtübertragbaren Erkrankungen, die die Lebenserwartung senken. Ein Weiter wie bisher in der Ernährung würde bis 2050 zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen aus der Lebensmittelproduktion um 80% und zur Zerstörung von Lebensräumen durch Abholzung für die Landwirtschaft führen. Die Studie verglich die omnivore Ernährung mit der traditionellen mediterranen Küche, einer Ernährung mit nur Fisch als tierisches Protein und Vegetarismus. Ein Wechsel zu dieser alternativen Ernährung könnte das Auftreten von Diabetes-Typ-2 um 16-41%, Krebs um 7-13% und Todesfälle aufgrund von Herzkrankheiten um bis zu 20% senken im Vergleich zur Allesfresser-Ernährung. Zugleich könnten diese Ernährungsformen die Steigerung der Treibhausgasemissionen und die Zerstörung von Lebensräumen, die durch die Fortführung gegenwärtiger Ernährungstrends und Bevölkerungswachstum drohen, größtenteils bis komplett verhindern. „Die Umsetzung von Lösungen bei der Ernährung für das eng verknüpfte Trilemma Ernährung-Umwelt-Gesundheit ist eine globale Herausforderung und eine bedeutende Chance für die Umwelt und öffentliche Gesundheit“, schreiben die Forscher.

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