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06.11.2014 |

Gates-Stiftung vergibt Großteil der Agrarförderung an reiche Länder

AfrikaBauer
Gates-Gelder für Bauern? (Foto: Neil Palmer/CIAT)

Die Bill & Melinda Gates Stiftung vergibt den Großteil ihrer Gelder im Kampf gegen den Hunger in Afrika an Organisationen in den reichen Ländern des Nordens. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie der Nichtregierungsorganisation GRAIN, die die Zuwendungen der Stiftung im Bereich Landwirtschaft in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar seit 2003 genauer unter die Lupe nahm. Demnach floss im letzten Jahrzehnt die Hälfte der Gelder in die globale Agrarforschung und an große internationale Organisationen. Hauptempfänger in dieser Gruppe war CGIAR, ein Konsortium von 15 internationalen Agrarforschungszentren, die mehr als 720 Millionen US-Dollar erhielten. Zudem sprudelten die Millionen an internationale Organisationen, darunter die Weltbank oder UN-Organisationen. Auch die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA) oder die African Agricultural Technology Foundation (AATF) kamen in den Genuss der Gates-Gelder. Der zweite Batzen (rund 1,5 Milliarden US-Dollar) ging an hunderte Forschungseinrichtungen und entwicklungspolitische Organisationen, 80% davon mit Sitz in den USA oder Europa, während nur 10% der Gelder Organisationen in Afrika zugute kamen. Das Nord-Süd-Gefälle wird noch deutlicher bei der Mittelvergabe an Nichtregierungsorganisationen: Von den 669 Milliarden, die Gates NGOs für die Arbeit im Bereich Landwirtschaft zu Verfügung stellte, erhielten 75% NGOs in den USA während nur 4% an Gruppen in Afrika flossen. GRAIN kritisiert die mangelnde Unterstützung „für Programme in Forschung und Technologieentwicklung, die von Bauern durchgeführt werden oder auf dem Wissen von Landwirten basieren - trotz der Vielzahl an in Afrika existierenden Initiativen.“ Dem Bericht zufolge hat „steckt die Stiftung durchweg ihr Geld in Top-down-Strukturen der Wissensbeschaffung und -verbreitung, in denen Bauern die reinen Empfänger von Technologien sind, die im Labor entwickelt wurden und ihnen von Konzernen verkauft werden.“ Die Stiftung wies die Vorwürfe von sich und bezeichnete den Bericht als irreführend: „Die Grundannahme ist, dass nur Organisationen aus Afrika afrikanischen Bauern Nutzen bringen können, und wir halten das für nicht zutreffend“, teilte sie in einer Erklärung mit.

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