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17.07.2014 |

Studie: Herbizide mit Glyphosat schädigen Bodenorganismen

Regenwurm
Glyphosat macht die fleißigen Bodenbearbeiter fett und träge (Foto: Will Merydith)

Herbizide mit dem Hauptwirkstoff Glyphosat beeinträchtigen Bodenorganismen wie Regenwürmer und in Symbiose mit Pflanzen lebende Pilze. Das zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), die in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde. Die Forscher untersuchten die Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels in großen Pflanzentöpfen mit Feldboden, Pflanzen, Regenwürmern, Pilzen und Mikroorganismen - „im Gegensatz zu vielen anderen Studien, die die Wirkung von Herbiziden auf Nicht-Zielorganismen im Labor in Petrischalen untersucht haben“, so Florian Heigl vom BOKU. Das Herbizid wurde in der empfohlenen Dosis eingesetzt wie auch in der Landwirtschaft oder in privaten Gärten. Die Auswirkungen auf die Bodenbewohner waren Professor Johann Zaller, dem Leiter des Forschungsteams zufolge, deutlich feststellbar: „Regenwürmer waren tendenziell dicker und weniger aktiv; die Besiedelung der Pflanzenwurzeln und des Bodens mit Mykorrhizapilzen war deutlich reduziert.“ Regenwürmer leisten einen wichtigen Beitrag zur Durchlüftung des Bodens und Mykorrhizapilze erleichtern den Pflanzen die Aufnahme von Nährstoffen. Außerdem ergab die Studie, dass bedeutende Mengen des Herbizids bei simuliertem Starkregen aus dem Boden ausgewaschen wurden, die in der freien Natur so in benachbarte Gewässer gelangen könnten. Da angesichts des Klimawandels mit zunehmenden Starkregenereignissen zu rechnen ist, wiesen die Wissenschaftler auf die Notwendigkeit ausführlicherer Feldstudien hin.

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