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10.06.2014 |

Bundesregierung wird Weltagrarbericht nicht unterzeichnen

Global
Der globale IAASTD-Bericht

Der Deutsche Bundestag wird die Bundesregierung nicht zur Unterzeichnung des Weltagrarberichts auffordern. Ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen scheiterte am Mittwoch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Widerstand von CDU/CSU und SPD. Die Grünen hatten im Antrag „Weltagrarbericht jetzt unterzeichnen“ betont, dass der Weltagrarbericht (IAASTD) aus einem von UN und Weltbank initiierten mehrjährigen Prozess mit über 900 Teilnehmern aus 110 Ländern hervorgegangen sei und ihn bisher 58 Staaten anerkannt haben. Mit der Absage an eine Unterzeichnung verweigere sich Deutschland „diesem international herausragenden Prozess“. Der Bericht fordert „eine grundsätzliche Neuausrichtung von Agrarpolitik und Agrarforschung, welche die überragende Bedeutung der bäuerlichen Landwirtschaft für die Bekämpfung des Hungers anerkennt.“ Ein Grünen-Vertreter hatte an die Bundesregierung appelliert, Farbe zu bekennen, ob sie das Modell einer industriellen Landwirtschaft unterstütze oder auf der Seite einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Entwicklungsländern stehe. Vertreter der Koalitionsfraktionen argumentierten, die Bundesregierung handle „im Lichte der Erkenntnisse und Empfehlungen des Weltagrarberichtes“, was eine Unterzeichnung überflüssig mache. Verwiesen wurde auf den Plan von Entwicklungs-minister Gerd Müller, „grüne Zentren“ als Pilotprojekte in Afrika einzurichten, die landwirtschaftliche Techniken vermitteln sollen. Ein Vertreter der Linksfraktion äußerte jedoch die Befürchtung, dass die Bundesregierung unter dem „Deckmantel der Hungerbekämpfung“ neue Märkte erschließen wolle.

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