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06.05.2014 |

NGOs fordern Unterstützung für Kleinbauern statt Konzerne

Merkel
Vor dem Karren der Agrar-konzerne (Foto: Swen Siewert)

„Öffentliche Entwicklungshilfe soll Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stärken, statt die Profite von Agrarkonzernen zu vergrößern.“ Mit dieser Forderung wandten sich heute die Menschenrechtsorganisation FIAN, das INKOTA-netzwerk und Oxfam Deutschland bei einer Aktion vor dem Kanzleramt an die Regierung und riefen sie dazu auf, die Förderung von Agrarkonzernen einzustellen und stattdessen Kleinbauern zu stärken. Bei der Aktion wurden Bundeskanzlerin Angela Merkel und Entwicklungsminister Gerd Müller dargestellt, wie sie sich vor den Karren der Agrarmultis Bayer, BASF und Monsanto und spannen lassen – ein Seitenhieb auf Deutschlands Engagement im Rahmen der „German Food Partnership“ und der „Neuen Allianz für Ernährungssicherung“ in Afrika. Die Organisationen kritisieren, dass die Programme in enger Zusammenarbeit mit Agrarkonzernen und privaten Stiftungen entwickelt wurden, ohne betroffene Kleinbauern und die Zivilgesellschaft einzubeziehen. Kooperationsabkommen im Zuge der Neuen Allianz führen etwa zu Gesetzen, die Bauern am freien Austausch und Verkauf von Saatgut hindern, während Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte für Saatgut und Pestizide unterstützt würden. Oxfam-Agrarexpertin Marita Wiggerthale kritisierte daher, die Bundesregierung treibe Kleinbauern so in die Abhängigkeit, statt ihren Zugang zu Nahrung, Land und Wasser zu stärken. „Kleinbauern und -bäuerinnen sind das Rückgrat des globalen Ernährungssystems. Daher müssen ihre Bedürfnisse im Zentrum der deutschen Entwicklungspolitik stehen und nicht die Profitinteressen von Bayer, BASF und Konsorten“, forderte auch INKOTA-Landwirtschaftsexperte Jan Urhahn. Die Aktion, die im Vorfeld eines Treffens des Leitungsrates der Neuen Allianz am Dienstag in Nigeria stattfand, war zugleich Startschuss für die von zehn NGOs getragene Kampagne „Keine Entwicklungshilfe für Agrarkonzerne!“

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