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03.06.2013 |

Afrikas Zivilgesellschaft bezeichnet G8-Initiative als 'Kolonialismus'

Bauer Mali
Bauer in Mali: Profitiert er von den Initiativen zur Förderung von Afrikas Landwirtschaft? (Foto: Peter Casier/flickr)

Rund 60 afrikanische Bauern- und Nichtregierungsorganisationen haben im Vorfeld des Gipfels der G8-Staaten Mitte Juni in Belfast deren Initiative ‚New Alliance for Food Security and Nutrition‘ als „neue Welle des Kolonialismus“ kritisiert, die darauf abziele, multinationalen Konzernen neue Märkte in der Region zu eröffnen. In einer gemeinsamen Erklärung warnten sie davor, dass die 2012 von US-Präsident Obama vorgestellte Initiative, ebenso wie die von der Rockefeller- und Bill-Gates-Stiftung ins Leben gerufene ‚Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika‘ (AGRA) vorrangig den Interessen von Saatgut-, Düngemittel- und Agrochemiekonzernen wie Monsanto und Cargill diene. Während die Staats- und Regierungschefs aus dem Norden von Hungerbekämpfung sprechen, würden „hinter den Kulissen Afrikas Saatgut- und Handelsgesetze harmonisiert. (...) Dabei laufen traditionelle und unerlässliche Praktiken wie die Bewahrung und der Tausch von Saatgut Gefahr, kriminalisiert zu werden“. Die zivilgesellschaftlichen Organisationen forderten stattdessen die Stärkung der ökologischen Landwirtschaft und nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, die von externen Inputs weitgehend unabhängig sind und die Ernährungssicherheit der Haushalte in den Fokus rücken. Es gebe zahlreiche Alternativen, die auf dem Konzept der Ernährungssouveränität beruhen und geeigneter für den afrikanischen Kontinent seien als die falschen Versprechen der Agrarindustrie. Der Weltagrarbericht habe dazu detaillierte und wissenschaftlich fundierte Vorschläge unterbreitet, so die Erklärung.

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