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25.02.2013 |

Agrarrohstoffe: DB und Allianz spekulieren wider besseres Wissen weiter

Protest gegen die Spekulation mit Agrarrohstoffen
Protest gegen Spekulation mit Agrarrohstoffen vor Deutscher Bank, Berlin (Foto: Uwe Hiksch)

Die Deutsche Bank und der Versicherer Allianz nehmen trotz anders lautender öffentlicher Äußerungen selbst an, dass die Spekulation mit Agrarrohstoffen zum Anstieg der Lebensmittelpreise beiträgt. Dies belegen sechs interne Papiere der Forschungsabteilungen der Unternehmen, die die Verbraucherorganisation foodwatch veröffentlichte. Zwar betrachten die Finanzinstitute die steigende Nachfrage und den Boom bei der Agrartreibstoffproduktion als Hauptgründe für Preisanstiege, ein vertrauliches Allianz-Papier sieht es jedoch als „wahrscheinlich“ an, dass „spekulative Kapitalströme (...) die Preisentwicklung zumindest verstärkt haben“. Die Forschungsabteilung der Deutschen Bank, DB Research, schreibt ebenfalls in einem Papier, dass „die Spekulation zu Preissteigerungen beigetragen“ hat und warnt, dass „solche Spekulationen (...) für Landwirte und Verbraucher gravierende Folgen haben [können] und im Prinzip nicht akzeptabel“ seien. Der Leiter der Abteilung, David Folkerts-Landau, hatte im Juni 2012 dennoch gegenüber dem Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung behauptet, es gebe keine stichhaltigen empirischen Belege dafür, „dass die zunehmende Bedeutung von Agrarfinanzprodukten zu Preissteigerungen oder erhöhter Volatilität geführt habe.“ Im Januar dieses Jahres hatten Deutsche Bank und Allianz verkündet, daher weiterhin mit Finanzprodukten auf der Basis von Agrarrohstoffen handeln zu wollen. „Der eigentliche Skandal ist, dass Deutsche Bank und Allianz ganz genau wissen, welchen Schaden sie mit ihren Finanzprodukten anrichten – aber die Öffentlichkeit täuschen und sogar den Bundestag belügen, um weiterhin ohne Skrupel Geschäfte auf Kosten Hungernder zu machen“, empörte sich foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.

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