Nachricht

27.11.2012 |

Doha: Landwirtschaft darf auf Klimaagenda nicht fehlen

Landwirtschaft: Opfer und Verursacher des Klimawandels zugleich
Landwirtschaft: Opfer und Verursacher des Klimawandels zugleich (Foto: Lighttruth/flickr)

Die 18. UN-Klimakonferenz ist am Montag in Katars Hauptstadt Doha eröffnet worden. Vertreter aus mehr als 190 Staaten werden in den nächsten zwei Wochen über den Fahrplan hin zu einem globalen Klimaschutz-Vertrag verhandeln. Zum Auftakt der Konferenz wiesen NGOs und Wissenschaftler auf die Schlüsselrolle der Landwirtschaft bei der Abschwächung und Anpassung an den Klimawandel hin. „Die Landwirtschaft wird immer noch als ein Nebenschauplatz in der Klimaarena betrachtet“, kritisierte Bruce Campbell, der Leiter des Forschungsprogramms CCAFS (Research Programme on Climate Change, Agriculture and Food Security). Erst kürzlich hatte eine Studie des Programms gezeigt, dass die Produktion und der Vertrieb von Nahrungsmitteln für bis zu 29% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Von diesen Emissionen entfallen 80% auf die Landwirtschaft. Shefali Sharma vom Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) betonte daher: „Wenn wir die landwirtschaftlichen Emissionen wahrhaftig angehen wollen, müssen wir Ziele zur Reduzierung von Lachgas und Methan aus der industriellen Landwirtschaft setzen und zu agrar- ökologischen Praktiken übergehen.“ Beobachter erwarten von Doha dahingehend jedoch keine mutigen Entscheidungen angesichts des mangelnden politischen Willens vieler Staaten. Bei der Frage, wie die Landwirtschaft in die Klimaverhandlungen einbezogen werden soll, gehen die Ansichten teils weit auseinander. „Der Schutz der Wälder sowie der Klimaschutz in der Landwirtschaft darf auf keinen Fall in einen internationalen Emissionshandel einbezogen werden. Land würde dadurch noch interessanter für internationale Investoren werden“, warnte Pirmin Spiegel, Haupt- geschäftsführer des kirchlichen Hilfswerks MISEREOR. Das Thema Klima und Landwirtschaft ist auch Gegenstand zahlreicher Veranstaltungen am Rande der Konferenz.

Zurück zu den Meldungen

Unterstützer

Unterstützer von www.weltagrarbericht.de Verlag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bioland biovision Brot für die Welt Brot für alle Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland Demeter Zukunftsstiftung Entwicklung in der GLS Treuhand Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heidehof Stiftung Mission EineWelt Misereor Naturland Public Eye | Erklärung von Bern Rapunzel - Wir machen Bio aus Liebe Swiss Aid, Ihr mutiges Hilfswerk tegut W-E-G Stiftung
English versionEnglish versionDeutsche Version