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08.03.2016 |

Frauenrechte sind der Schlüssel zur Bekämpfung von Hunger und Armut

Frau
Frauenpower auf dem Feld (Foto: Sean Sprague/CARITAS)

Frauen sind überdurchschnittlich stark von Hunger und Armut betroffen – ihrer mehrfachen Diskriminierung muss ein Ende bereitet werden, damit das Recht auf Nahrung aller Frauen weltweit durchgesetzt werden kann. Darauf macht die Menschenrechtsorganisation FIAN Deutschland anlässlich des Internationalen Frauentags aufmerksam. 70 Prozent der Hungernden sind Frauen und Mädchen, insbesondere Bewohnerinnen ländlicher Regionen. Auf dem Lande sind es meist Frauen, die die Hauptlasten zur Versorgung ihrer Familien tragen und einen großen Teil kleinbäuerlicher Subsistenzarbeit leisten. „Obwohl Frauen in den meisten Ländern für die Ernährung ihrer Familien verantwortlich sind, haben sie häufig keinen gleichberechtigten Zugang zu Land, landwirtschaftlichen Förderprogrammen oder Krediten“, kritisiert FIAN-Referentin Gertrud Falk. Entwicklungsprogramme seien zudem vielmals kontraproduktiv, da sie die Bedürfnisse von Frauen nicht einbeziehen. Denn durch die zunehmende Ausrichtung von Entwicklungsprogrammen auf exportorientierte und industrialisierte Landwirtschaft werde insbesondere Frauen die Möglichkeit genommen, Nahrungsmittel zur Selbstversorgung anzubauen, bemängelt FIAN in einer Pressemitteilung zum Weltfrauentag. Durch die Verknappung landwirtschaftlicher Flächen durch Landnahmen und großflächige Infrastrukturprojekte im globalen Süden würden vor allem Frauen ihre Existenzgrundlage beraubt. Das trifft sie besonders hart, da sie hauptsächlich für die Versorgung der Kinder sowie alter und kranker Familienangehöriger zuständig seien und daher nicht im gleichen Maße wie Männer auf andere Einkommensquellen ausweichen könnten. Die Menschenrechtsorganisation verweist auch auf einen aktuellen Bericht der UN-Sonderberichterstatterin zum Recht auf Nahrung, Hilal Elvers. Dieser bemängelte, der starke Fokus internationaler Entwicklungszusammenarbeit auf technische Fortbildungen missachte, dass Frauen vor allem Zugang zu Land und ausreichenden finanziellen Ressourcen benötigen, um sich und ihre Familien versorgen zu können. FIAN appelliert daher an die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft, bei allen Landwirtschaftsprojekten im Vorfeld die menschenrechtlichen Folgen für Frauen zu überprüfen. Außerdem sei es unbedingt erforderlich, betroffene Frauen bereits in der Planungsphase entsprechender Projekte einzubeziehen, damit diese Vorhaben nicht zu Verletzungen des Rechts auf Nahrung von Frauen führen. (ab)

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