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05.11.2015 |

Ernährungssicherheit: UN-Expertin warnt vor Folgen des Klimawandels

Klima
Dürren werden häufiger (Foto: Asian Development Bank)

Der Klimawandel stellt eine enorme Bedrohung für die globale Ernährungssicherheit dar, warnt eine UN-Expertin und fordert den Übergang von der industriellen Landwirtschaft hin zur Agrarökologie, um die Anpassung an den Klimawandel zu meistern. In einer Pressemitteilung mahnte die UN-Sonderberichterstatterin für das Menschenrecht auf Nahrung, Hilal Elver, dass die Häufigkeit und Intensität von extremen Wetterverhältnissen, steigende Temperaturen und Meeresspiegel sowie Überschwemmungen und Dürren den sicheren Zugang zu Nahrung vieler Menschen bedrohen werden: „All diese Klimafolgen werden sich negativ auf Feldfrüchte, die Tierhaltung, Fischerei und Aquakultur und die Existenzgrundlagen der Menschen auswirken.“ Die UN-Expertin sagt voraus, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft bis 2080 dazu führen könnten, dass weitere 600 Millionen Menschen von Mangelernährung betroffen sein werden. „Die Menschen, die am wenigsten zur globalen Erwärmung beigetragen haben, sind diejenigen, die am meisten unter seinen schädlichen Folgen leiden müssen“, so Elver. „Rasches Handeln ist erforderlich, um die Herausforderungen zu bewältigen, die der Klimawandel mit sich bringt.“ Doch auf die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln mit einem großflächigen, produktionsorientierten Agrarmodell zu reagieren, sei der falsche Weg. Die Sonderberichterstatterin betont die „Notwendigkeit eines umfassenden Übergangs von der industriellen Landwirtschaft hin zu umgestaltenden Systemen wie der Agrarökologie, die regionale Lebensmittelbewegung unterstützen, Kleinbauern schützen, Menschenrechte, Ernährungsdemokratie und kulturelle Traditionen respektieren und gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit aufrechterhalten und eine gesunde Ernährung ermöglichen.“ Mit der Erklärung richtet sich Elver auch an die UN-Klimakonferenz COP21, die vom 30. November bis 11. Dezember in Paris abgehalten wird. Dort soll ein Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll mit verbindlichen Klimazielen für alle Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention UNFCCC vereinbart werden, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Die UN-Expertin fordert, dass dieses Abkommen ein klares Bekenntnis zur Sicherstellung von Klimagerechtigkeit und Ernährungssicherheit für alle Menschen beinhalten müsse. Die weit reichenden Folgen des Klimawandels auf die Ernährungssicherheit legte die Sonderberichterstatterin erst kürzlich in einem Bericht an die UN-Generalversammlung dar. (ab)

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