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18.09.2015 |

China will mit Gentech-Klonkuh unabhängiger von Importen werden

Kalb
Gibt es noch: ein ganz normales Kalb (Foto: A. Beck)

In China hat eine geklonte und genetisch veränderte Kuh erstmals Nachwuchs bekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet kam das Kalb bereits am 28. August zur Welt. Forscher der Pekinger Landwirtschaftsuniversität wollen mit den Klonkühen die Qualität von chinesischem Rindfleisch verbessern und das Land weniger abhängig von teuren Importen aus dem Ausland machen. Die Mutterkuh namens Niu Niu ist eine von zwei Klonen, die 2012 zur Welt kamen und mit einem Gen ausgestattet wurde, das den Fettanteil der Muskeln erhöht. Dieses Gen wurde nun auch beim Nachwuchs der Kuh nachgewiesen. Ni Hemin, der das Forschungsprojekt leitet, wertete dies als großartigen Durchbruch, der zeige, dass gentechnisch veränderte Tiere sich vermehren können. Die Kühe sollen es China ermöglichen, hochwertiges Rindfleisch im großen Stil zu produzieren und damit unabhängiger von teuren Importen aus Südamerika zu werden. In den letzten 30 Jahren ist der Fleischverbrauch in China enorm gestiegen, von knapp 15 Kilo pro Kopf Anfang der Achtziger Jahre auf mittlerweile 60 Kilogramm. Den größten Anteil macht zwar immer noch Schweinefleisch mit fast 40 Kilogramm aus, doch der Hunger der Chinesen auf Rindfleisch nimmt zu. Kam Rindfleisch früher kaum zuhause auf den Tisch und wurde vorwiegend außerhalb gegessen, verzehren die Chinesen nun 5 Kilogramm im Jahr – Tendenz steigend. Das einstige Heimatland der Sojabohne ist heute zum weltweit größten Importeur von Soja geworden, um seine Viehbestände zu mästen. Niu Niu und ihr Kalb sind nicht die ersten Experimente der Chinesen mit geklonten und gentechnisch veränderten Tieren. Forscher haben unter anderem mithilfe der Gentechnik ein Kalb produziert, das laktosearme Milch geben soll und transgene Kühe gezüchtet, die Milch geben, die der menschlichen Muttermilch ähnelt und mehrere Proteine enthält, die Säuglinge vor Infektionen schützen sollen. (ab)

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