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16.09.2015 |

EU-Kommission will Glyphosat-Zulassung um halbes Jahr verlängern

Glyphosat
Pestizide auf dem Acker (Foto: Will Fuller, spray, https://bit.ly/3h2JHnE, https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/)

Die EU-Kommission will angeblich die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat verlängern. Mehrere Zeitungen und Nachrichtenagenturen vermelden, dass die Brüsseler Behörde den Mitgliedsstaaten vorschlagen will, die Ende des Jahres auslaufende Marktzulassung für Glyphosat erst einmal bis Ende Juni 2016 auszuweiten, da sich eine Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa zur Neuzulassung des Herbizids verzögere. Ende März hatte die Internationale Krebsforschungsagentur IARC, die zur Weltgesundheitsorganisation WHO gehört, Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingestuft. Die Efsa wolle sich nun ausreichend Zeit nehmen, um den vollständigen IARC-Bericht von Ende Juli zu prüfen. Dadurch werde ihre Empfehlung zu einer Neuzulassung nun nicht wie geplant Mitte August vorliegen, sondern sich wahrscheinlich um mehrere Monate verzögern. Umweltorganisationen reagierten empört auf die aktuelle Ankündigung der EU-Kommission. „Es ist inakzeptabel, dass die EU-Kommission Europas Bevölkerung weiter einer Substanz aussetzen will, die von der WHO als 'wahrscheinlich krebserzeugend' eingestuft wurde“, kritisierte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Bundesagrarminister Christian Schmidt wirft er fehlende Entschlossenheit vor: „Aus unserer Sicht stellt sich Minister Schmidt nicht seiner Verantwortung. Insgesamt muss sich die Bundesregierung vorwerfen lassen, dass sie dem Schutz der Bevölkerung weniger Bedeutung beimisst als den Profitinteressen von Glyphosat-Herstellern wie Monsanto“, sagte Weiger. Glyphosat ist ein oft eingesetzter Wirkstoff bei Unkrautvernichtungsmitteln, unter anderem von Monsantos Roundup Ready, das meistverkaufte Herbizid weltweit. (ab)

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