Nachricht

08.10.2014 |

Thailand: TV-Show promotet Pestizideinsatz mit deutschen Entwicklungsgeldern

Thailand
Mehr Nahrung oder Pestizide? (Foto: Farm Channel Thailand)

Eine TV Reality Show schult Thailands Bauern im Umgang mit Pestiziden – gefördert durch BASF und deutsche Entwicklungsgelder im Rahmen der German Food Partnership, wie EurActiv berichtet. In der Serie „Farmers love safety“ konkurrieren zwei Bauernteams darum, wer die höchsten Erträge und die beste Qualität produziert. Mit welchen Methoden dies geschehen soll, zeigt der Clip zur Sendung deutlich: mit dem massiven Einsatz von Pestiziden. Die neue Sendung wird vom Chemiekonzern BASF in Zusammenarbeit mit dem Thailändischen Landwirtschaftsministerium produziert, Ziel ist die Ausbildung im „sicheren und effektiven Umgang“ mit Pflanzenschutzmitteln. Die von Ex-Entwicklungsminister Dirk Niebel 2012 angestoßene German Food Partnership (GFP) fördert das Projekt im Zuge der Better Rice Initiative (BRIA). Diese unterstützt laut Homepage „Reisbauern in verschiedenen Ländern Südostasiens dabei, ihre Einkommen zu erhöhen. Die Bauern sollen geschult werden, um höhere Erträge zu erzielen und qualitativ hochwertigeren Reis anzubauen.“ Das BMZ kooperiert dabei mit BASF, Bayer CropScience und Yara: 2,3 Millionen der aktuell 9 Millionen Euro des Projekts kommen aus öffentlichen Mitteln, den Rest bringen die Unternehmen auf. In Thailand will die GFP durch die Fernsehkampagnen „Informationen zu guten landwirtschaftliche Praktiken, zum Beispiel zu verantwortungsvollem Umgang mit Saatgut, Dünger und Pflanzenschutz“ verbreiten. Die NGO Oxfam kritisiert, dass die Show nur den Pestizideinsatz beleuchtet, statt etwa über agrarökologische Methoden aufzuklären. „Das BMZ beteuert, mit Schulungen im Rahmen der GFP den Kleinbauern unterschiedliche Anbaumethoden darzulegen. Doch schon alleine die massenmedial aufbereitete TV Show vermittelt ein bestimmtes Bild einer Landwirtschaft – eine input-orientierte Landwirtschaft unter Einsatz von Pestiziden“, äußerte Marita Wiggerthale von Oxfam gegenüber EurActiv. Während das BMZ betont, dass es sich um „produktneutrale Trainings“ handle, erklärte Hans-Joachim Wegfahrt von Bayer bei der GFP-Projektverstellung im letzten November EurActiv zufolge, das Engagement der Privatwirtschaft sei in der Tat „keine Charity-Veranstaltung“, sondern müsse sich auszahlen.

Zurück zu den Meldungen

Unterstützer

Unterstützer von www.weltagrarbericht.de Verlag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bioland biovision Brot für die Welt Brot für alle Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland Demeter Zukunftsstiftung Entwicklung in der GLS Treuhand Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heidehof Stiftung Mission EineWelt Misereor Naturland Public Eye | Erklärung von Bern Rapunzel - Wir machen Bio aus Liebe Swiss Aid, Ihr mutiges Hilfswerk tegut W-E-G Stiftung
English versionEnglish versionDeutsche Version