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16.05.2014 |

UN-Experte: Öffentliche Gelder für kleine, lokale Produzenten

Schulessen
Schulessen in Brasilien (Foto: Erica Santos/PMC)

Regierungen müssen das volle Potenzial der öffentlichen Beschaffung nutzen, um Ernährungssysteme fairer und nachhaltiger zu machen. Dies forderte Olivier De Schutter anlässlich der Veröffentlichung seines letzten Berichts als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung am Donnerstag. „Regierungen haben wenige Hebel angesichts zunehmend globalisierter Nahrungssysteme – aber die öffentliche Beschaffung ist einer davon. Wenn Schulen, Krankenhäuser und die Verwaltung ausgestattet werden, haben Regierungen die seltene Gelegenheit, eine nährstoffreichere Kost und nachhaltigere Ernährungssysteme auf einen Streich zu unterstützen“, so De Schutter. Die OECD-Staaten geben im Schnitt 12% ihrer Bruttoinlandsprodukte für die öffentliche Beschaffung aus. In Großbritannien gibt die öffentliche Hand 3,2 Milliarden Euro im Jahr für Catering aus. Der Bericht nennt fünf Prinzipien, an denen Regierungen die öffentliche Beschaffung ausrichten sollten. Die Erzeugnisse sollten von kleineren Produzenten bezogen werden, die einen fairen Preis für ihre Ware erhalten. Bei der Vergabe sollten bestimmte Anforderungen an eine nährstoffreiche, gesunde Ernährung gestellt werden, die Produkte wann immer möglich aus der Region stammen und nachhaltig produziert worden sein, etwa durch agrarökologische Praktiken. „Es mag für die Regierungen ein wenig teurer sein, von einer Reihe kleiner, nachhaltig wirtschaftender Produzenten statt von den großen Lieferanten zu beziehen, aber die Investition zahlt sich aus“, sagte De Schutter. In seinem Bericht nennt er erfolgreiche Beispiele, wie das Schulessenprogramm in Brasilien. Dort müssen 30% der Mittel für die 49 Millionen Schulessen am Tag dafür verwendet werden, um Produkte von lokalen Kleinbauern zu kaufen.

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