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13.05.2014 |

FAO will Hunger in Lateinamerika besiegen - zur Not mit Gentechnik

Da Silva
Da Silva und Chiles Agrarmini- ster Furche (Foto: FAOALC)

Die Länder Lateinamerikas und der Karibik haben verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger vereinbart. Die 33. Regionalkonferenz der Welternährungsorganisation FAO, die vom 6. bis 9. Mai in Chile stattfand, bekräftigte das Ziel, den Hunger in der Region vor 2025 zu beseitigen und Fehlernährung einzudämmen. Die FAO hob Lateinamerika als Positivbeispiel hervor, da die Zahl der Unterernährten seit 1990 von 66 auf 47 Millionen sank und 16 Länder bereits den ersten Teil des Millenniumentwicklungsziels 1 erreichten, den Anteil der Hungernden an der Bevölkerung zu halbieren. Die Konferenz legte den Arbeitsplan für die nächsten zwei Jahre fest: Die Umsetzung der „Lateinamerika und Karibik ohne Hunger“-Initiative zur Beendung der Unterernährung bis 2025; die Stärkung kleinbäuerlicher Familienbetriebe und Entwicklung ländlicher Gebiete; sowie die Verbesserung von Landwirtschafts- und Ernährungssystemen. Hierzu wurden erste Abkommen vereinbart: Die mexikanische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit unterzeichnete mit der FAO die Süd-Süd-Kooperation „Mesoamérica sin Hambre“, um Hunger und Ungleichheit in Zentralamerika, der Dominikanischen Republik und Kolumbien zu bekämpfen. Dafür sollen in den nächsten fünf Jahren 15 Millionen Dollar bereitstehen. Mit Venezuela vereinbarte die FAO die Förderung nachhaltiger Reisproduktionssysteme in Subsahara-Afrika: Kleinbauern in 10 Ländern werden dabei unterstützt, den Reisanbau effizienter zu gestalten. Thema war auch die Auswirkung des Klimawandels auf die Landwirtschaft, wobei die Debatte über die Rolle der Gentechnik aufflammte. FAO-Generaldirektor Graziano da Silva sagte: „Ich schließe keine Waffe im Kampf gegen den Hunger aus. Die Tatsache, dass wir ihn besiegen können, verdient, dass wir alle Anstrengungen unternehmen müssen. Und wenn die Gentechnik eine Möglichkeit ist, darf man sie nicht ausklammern.“ Sie habe zwar wie die Kernenergie Risiken und bedürfe eines Schutzsystems, u.a. müssten Verbraucher die Wahl haben, ob sie Gentechnik im Essen möchten. Peru reagierte auf die Aussage umgehend und kündigte an, an seinem Gentechnik-Moratorium festzuhalten, das den Anbau von GVO noch bis 2022 untersagt.

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