Nachricht

05.03.2014 |

Studie warnt vor Verlust der Vielfalt auf dem globalen Acker

Oca
Oca, einst weit verbreitet in den Anden, verliert an Bedeutung (Foto: Arthur Chapman)

In den letzten 50 Jahren hat die Vielfalt auf den Feldern abgenommen und die Ernährungsweisen glichen sich weltweit immer weiter an – mit fatalen Folgen für die Ernährungssicherheit. Was viele Experten schon lange wussten, belegt nun eine am Montag in der US-Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) erschienene Studie. Die Wissenschaftler analysierten FAO-Daten für den Anbau von 52 Feldfrüchten in 150 Ländern seit 1961. Das Ergebnis: Während die pro Kopf verfügbare Menge an Lebensmitteln anstieg, nahm die Vielfalt an Pflanzenarten, die der menschlichen Ernährung dienen, rapide ab. Lediglich 94 Pflanzenarten decken nun 90% der globalen Kalorien-zufuhr. „Immer mehr Menschen konsumieren eine größere Menge an Kalorien, Proteinen und Fetten und ihre Ernährung ist zunehmend abhängig von einer kleinen Liste wichtiger Nutzpflanzen wie Weizen, Mais und Soja, neben Fleisch und Milchprodukten“, sagte Colin Khoury, Hauptautor der Studie. Viele Feldfrüchte, die traditionell in bestimmten Regionen zu den Grundnahrungsmitteln zählten, wie Hirse, Roggen, Yamswurzel, Maniok und Süßkartoffel, verlieren an Bedeutung. Ein Grund dafür ist, dass Verbraucher in Schwellenländern über ein höheres Einkommen verfügen und verstärkt zu tierischen Produkten, Ölen und Zucker greifen. Auch die Subventionierung einer kleinen Bandbreite an Feldfrüchten führt zum Verlust der Vielfalt. Die Urbanisierung bewirkt die Angleichung an den westlichen Ernährungsstil mit verarbeiteten Produkten und Fast Food. Diese Entwicklung verursacht einen Anstieg von Fettleibigkeit, Herzproblemen und Diabetes - auch in Ländern, in denen Unterernährung herrscht. Mitautor Luigi Guarino warnt: „Ein homogenerer Lebens-mittelkorb weltweit macht die Landwirtschaft anfälliger für Bedrohungen wie Dürren, Schädlinge und Krankheiten, die in vielen Teilen der Welt infolge des Klimawandels zunehmen könnten.“ Als Lösung sieht die Studie mehr Vielfalt auf den Äckern und Tellern und die Bewahrung traditioneller Sorten.

Zurück zu den Meldungen

Unterstützer

Unterstützer von www.weltagrarbericht.de Verlag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bioland biovision Brot für die Welt Brot für alle Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland Demeter Zukunftsstiftung Entwicklung in der GLS Treuhand Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heidehof Stiftung Mission EineWelt Misereor Naturland Public Eye | Erklärung von Bern Rapunzel - Wir machen Bio aus Liebe Swiss Aid, Ihr mutiges Hilfswerk tegut W-E-G Stiftung
English versionEnglish versionDeutsche Version