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24.02.2014 |

FAO: Boom der Weltfischerei und Aquakultur - Kleinfischer außen vor

Fisch
Kleinfischer in Bangladesch (Foto: WorldFish)

Der globale Handel mit Fisch boomt, aber Kleinfischer und Fischzüchter profitieren davon nicht immer, meldete die Welternährungsorganisation FAO am Freitag. Sie schätzt die globale Fischproduktion für das Jahr 2013 auf 160 Millionen Tonnen. Davon stammen knapp 70 Millionen Tonnen aus Fischfarmen – 44% der Gesamtmenge und die Hälfte des direkt für den menschlichen Verzehr bestimmten Fisches. 61% aller Fischexporte für den Weltmarkt stammen aus den Entwicklungsländern und bescherten diesen 2012 Nettogewinne in Höhe von 35 Milliarden US-Dollar, mehr als für alle anderen Agrarprodukte zusammen. Doch die Gewinne kommen meist nicht bei den vom Fischfang lebenden Gemeinden an, obwohl Kleinfischer und Fischzüchter 90% der Arbeitskräfte in diesem Sektor stellen – die Hälfte von ihnen Frauen. Die FAO fordert daher mehr Unterstützung für Kleinfischer, um ihnen besseren Zugang zu regionalen und internationalen Märkten zu verschaffen. Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt warnte heute aber vor überzogenen Hoffnungen auf die Aquakultur. „Ist die Aquakultur die einzige Erwerbsmöglichkeit, so machen sich die Fischwirte extrem abhängig von Exportmärkten und das Armutsrisiko steigt“, sagte Fischereiexperte Francisco Mari. Große Fischfarmen seien zudem keine Patentlösung für die Übernutzung der Fischbestände, denn wenn sie wie industrielle Landwirtschaft betrieben werden, schaffen sie neue Probleme. Der Ausbau der Aquakultur habe in Ländern wie Bangladesch, Thailand, Chile oder Ekuador zur Vertreibung von Menschen aus Küstengebieten, der Abholzung von Mangrovenwäldern und der Verseuchung der Gewässer durch Fäkalien und Antibiotika geführt. Nachhaltige Formen der Aquakultur, oft mit langer Tradition, dienen hingegen der Selbstversorgung und dem regionalen Handel.

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