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02.12.2013 |

Biosprit aus Lebensmitteln: Weichen EU-Staaten geplante Deckelung auf?

Raps
Hier wächst Raps für den Tank (Foto: Dan Zelazo/flickr)

Die Ständigen Vertreter der 28 EU-Staaten stimmten am Freitag in Brüssel dafür, den Anteil herkömmlicher Agrartreibstoffe aus Energie- und Nahrungsmittelpflanzen auf 7% der Gesamtspritmenge zu begrenzen. Agrartreibstoffe der zweiten Generation, z.B. aus Stroh oder Algen, sollen hingegen stärker gefördert werden. Hintergrund ist das Ziel der EU-Staaten, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien im Transportsektor auf 10% anzuheben. Als Reaktion auf die anhaltende Kritik an Biokraftstoffen aus Energie- und Nahrungsmittelpflanzen soll nun eine Obergrenze festgelegt werden. Die Kommission hatte vorgeschlagen, ihren Anteil auf 5% zu begrenzen während sich das EU-Parlament im September für 6% ausgesprochen hatte. Der Umweltausschuss hatte für 5,5% plädiert, der Industrieausschuss für 6,5 Prozent. Aktuell liegt der Biospritanteil schon bei 4,7 Prozent. Daher kritisierte Nuša Urbancic vom NGO-Dachverband Transport and Environment das Votum: „Eine Deckelung von 7% bedeutet eine Steigerung von 50% bei nicht nachhaltigem Biosprit. Diese schädlichen Agrartreibstoffe führen zu verstärkter Abholzung, mehr CO2-Emissionen und Druck auf die Nahrungsmittelpreise – und das alles auf Kosten der Steuerzahler.“ Auch Robbie Blake von Friends of the Earth Europe geht die Deckelung nicht weit genug: „Wir müssen die unsinnige Nutzung von Agrartreibstoffe, die mit der Lebensmittelproduktion konkurrieren, völlig beenden.“ Das Votum der Ständigen Vertreter muss am 12. Dezember noch von den Ministern der EU-Staaten bestätigt werden, Änderungen sind möglich. Danach nimmt das Parlament erneut Stellung und die beiden Institutionen müssen sich einigen. Ein Ergebnis vor den Wahlen im Mai gilt als unwahrscheinlich.

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