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27.11.2013 |

Argentinische Anti-Monsanto-Aktivistin bedroht und verprügelt

Sofia
Sofia Gatica im Herbst 2012 in Berlin (Foto: V. Gehrmann)

Die argentinische Gentechnik-Gegnerin Sofia Gatica ist am Montag in Córdoba auf offener Straße niedergeschlagen worden - nur wenige Tage nach Erhalt einer Morddrohung in Zusammenhang mit ihrem Protest gegen Monsanto. Gatica kämpft seit Monaten gegen den Bau einer Aufbereitungsanlage für Maissamen durch den Saatgut-Multi in Malvinas Argentinas, einem Vorort von Córdoba. Seit September blockiert sie gemeinsam mit anderen Aktivisten die Zufahrtswege zu dem Gelände, auf dem die größte Saatgutfabrik Lateinamerikas entstehen soll. Da durch die Blockade keine Materialien geliefert werden konnten, musste der US-Konzern die Bauarbeiten vorerst einstellen. Am 19. November erhielt Gatica die Quittung für ihren Einsatz: Auf dem Weg zur Arbeit wurde sie in einem Bus von einem bewaffneten Mann mit den Worten „Es gibt mehrere Arten zu sterben. Höre auf dich mit Monsanto anzulegen oder wir werden deinem Leben ein Ende setzen und dein Gehirn über Malvinas Argentinas verstreuen“ bedroht. Am Montag näherten sich ihr zwei Männern auf einem Motorrad, von denen sich einer wortlos auf sie warf und sie niederschlug. Seitdem ihre Tochter 1999 wenige Tage nach der Geburt an einer Nierenmissbildung starb und Agrochemikalien im Blut ihrer anderen drei Kinder nachgewiesen wurden, setzt sich Gatica unermüdlich gegen gentechnisch veränderte Soja und den Einsatz des Herbizids Glyphosat ein. Mit anderen betroffenen Frauen schloss sie sich zu den Müttern von Ituzaingó zusammen und dokumentierte die auffallend hohe Zahl an Fehl-und Missgeburten in ihrem Ort, der fast vollständig von Sojafeldern umschlossen ist. Für ihr Engagement erhielt Gatica 2012 den prestigeträchtigen Goldman Environmental Prize.

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