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18.11.2013 |

Antibiotika in der Tierhaltung: Neue Studie warnt vor Resistenzen

Huhn
Bessere Haltungsbedingungen, dafür weniger Antibiotika? (Foto: Farm Sanctuary)

Wissenschaftler haben vor einer Zunahme antibiotikaresistenter Bakterien gewarnt und den übermäßigen Gebrauch von Antibiotika in der Tierhaltung als eine der Ursachen ausgemacht. Laut der im medizinischen Fachblatt The Lancet veröffentlichten Studie ist eine schnelle Kehrtwende in der Human- und Tiermedizin vonnöten. Der Bericht kritisiert, dass in vielen Ländern große Mengen Antibiotika in der Massentierhaltung und Aquakultur eingesetzt werden – häufig das Vierfache der in der Humanmedizin verabreichten Mittel. Dabei werden in der Tierhaltung nicht selten ähnliche Antibiotika verwendet wie beim Menschen, darunter auch Reserve-Antibiotika wie Colistin. Die Studie fordert ein weltweites Verbot der Verabreichung von Antibiotika an gesunde Tiere, zum Beispiel zur Krankheitsvorbeugung oder auch zur Wachstumsförderung, eine in der EU bereits verbotene Praxis. Antibiotika dürften nur eingesetzt werden, wenn dies absolut nötig ist, um die Wirkung für künftige Generationen zu erhalten. Daher sollten Tiere in Systemen gehalten werden, die ihre Gesundheit nicht gefährden und keine präventive Gabe von Antibiotika erfordern. Save Our Antibiotics, eine Allianz der Nichtregierungsorganisationen Soil Association, Compassion in World Farming und Sustain, begrüßte die Veröffentlichung. Tom MacMillan sagte im Namen der Kampagne: „Der Bericht zeigt, dass die routinemäßige, präventive Verabreichung von Antibiotika in der Tierhaltung zum Wohle der Menschen als auch der Tiere beendet werden muss.“ In Deutschland kamen 2012 rund 1600 Tonnen Antibiotika in Ställen zum Einsatz. Dies ist zwar ein leichter Rückgang um 87 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr, doch die Bundesrepublik zählt weiterhin zu den europäischen Spitzenreitern.

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