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11.11.2013 |

UN-Klimakonferenz: Welche Rolle spielt die Landwirtschaft?

China
Die Landwirtschaft ist Klima- sünder, bietet aber Potenzial für Einsparungen (Foto: David Yu)

In Warschau ist der Startschuss für die 19. UN-Klimakonferenz gefallen. In den nächsten 12 Tagen beraten Vertreter aus mehr als 190 Staaten über den Weg zu einem globalen Klimavertrag, der 2015 in Paris vereinbart werden und 2020 in Kraft treten soll. In einem bereits vor der Konferenz veröffentlichten Bericht warnte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) vor einer zunehmenden Kluft zwischen den CO2-Emissionen der Staaten und den Minderungen, die nötig wären, um die Erderwärmung noch auf zwei Grad zu begrenzen. Dem Bericht zufolge müssten die Treibhausgasemissionen bis 2020 auf 44 Gigatonnen (Gt) gesenkt werden, doch bei einem „Weiter wie bisher“ drohe ein Anstieg auf 59 Gt. Im Fokus des Berichts steht die Landwirtschaft, der die UNEP-Experten ein CO2-Minderungspotenzial von bis zu 4,3 Gt zuschreiben. Von drei Praktiken erhoffen sie sich ein hohes Einsparungspotenzial: Der pfluglosen Bodenbearbeitung, einem verbesserten Nährstoff- und Wassermanagement im Reisanbau, etwa durch das System of Rice Intensification, sowie der Agroforstwirtschaft. Im Vorfeld der Konferenz hatten die NGOs GRAIN und ETC Group sowie die Kleinbauernbewegung La Vía Campesina davor gewarnt, Ackerland lediglich als Kohlenstoffsenke zu betrachten, mit der Klimasünder ihre schädlichen Emissionen kompensieren können. „Die Felder der Bauern in Kohlenstoffsenken zu verwandeln – und die Rechte daran auf dem Kohlenstoffmarkt zu handeln, führt uns nur noch weiter von der wahren Lösung, der Ernährungssouveränität, weg“, sagte Josie Riffaud von La Vía Campesina. Statt das industrielle Ernährungssystem, eine Hauptursache für die Klimakrise, mit Kohlenstoffmärkten zu fördern, sollten die Staats- und Regierungschefs auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft und Agrarökologie setzen, forderte Henk Hobbelink von GRAIN.

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