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01.10.2013 |

FAO-Bericht: 842 Millionen Menschen chronisch unterernährt

Unterernährtes Mädchen in Niger
Unterernährtes Mädchen in Niger (Foto: ILRI/Stevie Mann)

Im Zeitraum 2011-2013 litten weltweit 842 Millionen Menschen an Unterernährung, wie aus einem heute in Rom veröffentlichten Bericht der Welternährungsorganisation (FAO) hervorgeht. Die Mehrheit der chronisch Hungernden lebt in ‚Entwicklungsländern‘, 295 Millionen davon in Südasien. In Subsahara-Afrika ist ihr Anteil an der Bevölkerung am höchsten, jeder Vierte ist betroffen. Im Vergleich zum letzten Jahrebericht ging die Zahl der Hungernden leicht zurück. Die FAO führt dies auf ein stetiges Wirtschaftswachstum in 'Entwicklungs- ländern', zunehmende öffentliche Investitionen und ein neu erwachtes Interesse des Privatsektors an der Landwirtschaft zurück. Auch Geldüberweisungen von Migranten in ihre Herkunftsländer hätten zur Reduzierung von Armut und besseren Ernährung beigetragen. Die Auswirkungen steigender Lebensmittelpreise beurteilt die FAO als geringer als zunächst gedacht. Das UN-Millenniumsziel (MDG), den Anteil der Hungernden bis 2015 zu halbieren, könnte dem Bericht zufolge knapp erreicht werden. Für den Referenzzeitraum 1990-1992 korrigierte die FAO die Zahl der Hungernden um 15 Millionen nach oben. Demnach sank der Anteil der Hungernden in 'Entwicklungs- ländern' von 23,6% auf 14,3%, mit 11,8% wäre das MDG1 erreicht. Außer Reichweite sei bei den aktuellen Fortschritten jedoch das ambitioniertere Ziel des Welthungergipfels 1996, die Zahl der Hungernden auf 498 Millionen zu halbieren. Die FAO verteidigt ihre 2012 überarbeitete Methode zur Bemessung des Hungers, die unter anderem einen bewegungsarmen Lebensstil zur Berechnung des Kalorienbedarfs zugrunde legte. Der Kritik, dass nur in die Statistik eingehe, wer über ein Jahr am Stück hungert, will der Bericht nun mit einer Reihe neuer Indikatoren begegnen, die die unterschiedlichen Dimensionen der Ernährungsunsicherheit betrachten.

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