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09.08.2012 |

FAO-Zahlen: Nahrungsmittelkrise droht durch steigende Preise

Nahrungsmittel-Preisindex der FAO: Düstere Aussichten
Nahrungsmittel-Preisindex der FAO: Düstere Aussichten

Die weltweiten Lebensmittelpreise sind im Juli um 6% angestiegen im Vergleich zum Vormonat. Dies zeigt der heute von der Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation FAO veröffentlichte Nahrungsmittelpreis- index, der monatliche Preisänderungen für einen Warenkorb von Agrarrohstoffen wie Getreide, Milchprodukte oder Ölsaaten misst. Der Index kletterte im Juli auf 213 Punkte. Damit liegt er zwar noch unter den Rekordwerten von 224 Punkten im Juni 2008 und 238 Punkten im Februar 2011, doch er nähert sich gefährlich den Werten während der Nahrungsmittelpreiskrise 2007/2008 an, als steigende Preise zu gewaltsamen Aufständen und Hunger führten. „Es besteht das Potential, dass sich eine Situation ähnlich der in 2007/2008 entwickelt“, äußerte FAO-Getreidespezialist Abdolreza Abbassian gegenüber Reuters. Nachdem die Preise in den letzten drei Monaten gesunken waren, wurde der aktuelle Anstieg vor allem durch erhöhte Getreide- und Zuckerpreise ausgelöst. Der FAO-Getreidepreisindex betrug im Juli bei 260 Punkten, rund 17% mehr als im Juni. Damit lag er nur 14 Punkte unter dem Höchststand vom April 2008 mit 274 Punkten. „Die Zahl der Hungernden droht sprunghaft anzusteigen, wenn die Getreidepreise anhaltend hoch bleiben und die Politik nicht schnell und entschlossen handelt“, befürchtet Marita Wiggerthale, Agrarexpertin von Oxfam Deutschland. Eine schwere Dürre in weiten Teilen der USA hatte die Ernteaussichten für Mais zerstört und die Maispreise im Juli um fast 23% hochgetrieben. Auch in Russland fallen die Ernteaussichten für Weizen schlecht aus. Da die Nachfrage nach Weizen als Futtermittel aufgrund der geringen Maisbestände stark anzog, schnellten die Weizenpreise um 19% in die Höhe.

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