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13.02.2017 |

Bio boomt: Anbaufläche in Deutschland und der Welt wächst weiter

Bio
Bio boomt! (Foto: CC0)

Bio boomt: Rund um den Globus wurden 2015 rund 50,9 Millionen Hektar Land ökologisch bewirtschaftet und der globale Markt für Bioprodukte verbuchte Umsätze in Höhe von 81,6 Milliarden US-Dollar. Dies zeigt der Bericht „The World of Organic Agriculture“, der vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und IFOAM – Organics International auf der Messe BIOFACH präsentiert wurde. Ausgewertet wurden Daten zum Ökolandbau in 179 Ländern. Die Bioanbaufläche wuchs demnach 2015 um 6,5 Millionen Hektar gegenüber dem Vorjahr. Rund 45% der Biofläche liegt in Ozeanien, gefolgt von Europa mit 12,7 Millionen Hektar (25%) und Lateinamerika mit 6,7 Millionen Hektar (13%). Australien führt die Liste der Länder mit der größten absoluten Bioanbaufläche (22,7 Millionen Hektar) an und verweist Argentinien und die USA auf die Plätze. Anders sieht es bei der anteiligen Fläche aus: Hier liegt Liechtenstein mit einem Bioanteil von 30,2% an der Gesamtfläche vor Österreich (21,3%) und Schweden (16,9%). Weltweit gibt es 2,4 Millionen Bioproduzenten, davon leben 585.200 in Indien, 203.602 in Äthiopien und 200.039 in Mexiko. Das Marktforschungsunternehmen Organic Monitor schätzt den globalen Markt für Bioprodukte 2015 auf 75 Milliarden Euro. Spitzenreiter sind die USA mit 35,9 Milliarden Euro, es folgen Deutschland und Frankreich mit je 8,6 bzw. 5,5 Milliarden.

Auch in Deutschland befindet sich der Ökolandbau im Aufwind, wie die am Donnerstag präsentierten aktuellen Zahlen des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) belegen. Die deutsche Öko-Fläche vergrößerte sich 2016 um 96.633 Hektar auf 1.185.471 Hektar – ein Plus von 8,9% gegenüber 2015. Die Zahl der Biobetriebe wuchs im selben Zeitraum um 2119 Betriebe auf 26.855 Höfe an, ein Zuwachs von 8,6%. „2016 stellten etwa fünf Bauern pro Tag auf Bio um, fast jeder zehnte Landwirtschaftsbetrieb in Deutschland wirtschaftet ökologisch“, kommentierte BÖLW-Geschäftsführer Peter Röhrig. „Das stärkere Engagement für den Ökolandbau in vielen Bundesländern und stabile Bio-Erzeugerpreise in Krisenzeiten sorgten dafür, dass sehr viele Landwirte die Chance Ökolandbau nutzten.“ Und auch die Nachfrage nach Bioprodukten in Deutschland nimmt gewaltig zu. Der Markt mit Biolebensmitteln und -getränken verbuchte 2016 ein Umsatzplus von 9,9% und ein Marktvolumen von rund 9,48 Milliarden Euro. Der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein rief Agrarminister Christian Schmidt dazu auf, die Weichen für mehr Bio zu stellen, damit weitere Landwirte, Produzenten und Händler die Chance nutzen und auf Bio umstellen können: „Dazu ist es notwendig, die EU-Agrar-Gelder für die Umstellung auf Bio in allen Bundesländern in ausreichender Höhe zu sichern, um mehr konventionellen Betrieben eine Perspektive im Bio-Bereich zu geben. Auch die Neuausrichtung der Europäischen Agrarpolitik nach 2020 gehört auf die politische Agenda“, unterstrich Löwenstein. Zudem müsse in allen Politikbereichen eine ökologische Land- und Ernährungswirtschaft gefördert werden, die die natürlichen Ressourcen für künftige Generationen bewahre, statt auf „scheinbar billige Lebensmittel“ zu setzen, deren wahre Kosten dann die Allgemeinheit zu tragen habe. (ab)

09.02.2017 |

Fleisch in Massen: Deutsche Schlachtmenge erreicht Rekordwert

Schwein
2016: 59,3 Millionen Schweine geschlachtet (Foto: Stefan Schwarz/Pixelio.de)

2016 wurde in Deutschland so viel geschlachtet wie noch nie: Die Fleischproduktion erreichte einen Rekordwert von 8,25 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Demnach stieg die gewerblich erzeugte Gesamtschlachtmenge gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,1% an. Damit wurde das bis dato höchste Produktionsergebnis von 2015 noch um weitere 4.500 Tonnen übertroffen. Rund 59,3 Millionen Schweine wurden 2016 getötet. Zwar gab es einen Rückgang um 0,8% bei der Schlachtung von deutschen Schweinen, doch die Zahl der aus dem Ausland für die Schlachtung importierten Schweine schnellte um 9% in die Höhe. Da zudem das Schlachtgewicht der Schweine zulegte, erhöhte sich die Produktion von Schweinefleisch gegenüber 2015 leicht auf 5,57 Millionen Tonnen. Auch die Menge des produzierten Geflügelfleisches stieg um 0,3% an auf 1,53 Millionen Tonnen. Vor allem Truthuhnfleisch boomte mit einem Plus von 4,8%. Zudem wurden 3,6 Millionen Rinder in deutschen Schlachthäusern getötet.

Diese Unmengen an Fleisch können die Bundesbürger gar nicht allein vertilgen. 2015 erhöhte sich der Ausfuhrüberschuss laut Deutschem Fleischer-Verband um 86.000 Tonnen auf 1,58 Millionen Tonnen Fleisch. Der Selbstversorgungsgrad der Deutschen mit Schweinefleisch liegt bei satten 120%, zudem wurde 12% mehr Geflügel und 7% mehr Rindfleisch erzeugt, als im Inland verbraucht wurde. Mehr als drei Viertel der deutschen Fleischexporte gingen in andere EU-Länder, doch zuletzt wuchs vor allem der Hunger der Chinesen auf deutsches Schweinfleisch. Greenpeace kritisierte die enorme Überproduktion: „Die Menschen essen weniger Fleisch, doch die Fleischproduktion steigt“, wird Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter in einer dpa-Meldung zitiert. Zuletzt hatte der deutsche Fleischhunger deutlich nachgelassen. Die Zahlen des Deutschen Fleischer-Verbands zeigen, dass die Bundesbürger 2015 im Schnitt „nur“ noch 59,9 Kilogramm Fleisch verzehrten – ein Kilogramm weniger als noch im Vorjahr. „Seit 2007 ist der Pro-Kopf-Verzehr mit zwischenzeitlichen Schwankungen langsam aber stetig zurückgegangen“, schreibt der Verband in seinem aktuellsten Jahresbericht. (ab)

07.02.2017 |

Rote Liste: Ein Drittel aller ökologischen Lebensräume in Europa sind bedroht

Noor
Hochmoor: Habitat für Tiere und Pflanzen (Foto: A. Beck)

Ob Moore, artenreiche Wiesen, Tümpel oder Wälder – um den Zustand der ökologischen Lebensräume in Europa ist es schlecht bestellt. Laut der Europäischen Roten Liste der Habitate sind mehr als ein Drittel aller Lebensräume in Europa gefährdet und damit auch die Tier- und Pflanzenarten, die in ihnen beheimatet sind. Für die im Januar von der Europäischen Kommission veröffentlichte Publikation hatten rund 300 Forscherinnen und Forscher Informationen und Daten zum Zustand von 490 Lebensräumen in 35 Ländern Europas gesammelt und ausgewertet. „Erstmals ist nun schwarz auf weiß belegt, wie es um Gefährdung von Lebensräumen in Europa bestellt ist, und wo der größte Handlungsbedarf liegt“, erklärte Mitautor David Paternoster von der Universität Wien.

Von den untersuchten Lebensräumen zu Land und zu Wasser wurden in den 28 EU-Staaten 36% als gefährdet eingestuft. Nimmt man Island, Norwegen, die Schweiz und die Balkanländer noch hinzu, sind es mit 31% zumindest etwas weniger. Am dramatischsten ist die Lage der europäischen Moore: Drei Viertel stehen auf der Roten Liste. „Moore sind nicht nur ökologisch besonders wertvoll, sie haben auch eine wichtige Funktion im Klimasystem – als große Speicher für das Treibhausgas Kohlendioxid“, erklärte Mitautor Franz Essl von der Uni Wien im Interview mit klimaretter.info. „Doch ausgerechnet sie sind in Europa am stärksten gefährdet von allen ökologischen Lebensräumen.“ Aber auch der Zustand von artenreichen Wiesen, Süßwasser- und Küstenlebensräumen ist beklagenswert – gut die Hälfte dieser Lebensräume gelten in Europa als bedroht.

Grund sind vor allem intensive Landnutzung, Verbauung, Klimawandel und übermäßige Düngung. „Die Haupteinflüsse und -bedrohungen variieren je nach Lebensraum, doch insgesamt sind verschiedene landwirtschaftliche Aktivitäten die weitverbreitetste und größte Gefahr für Europas terrestrische und Süßwasserlebensräume“, ist der Zusammenfassung der Studie zu entnehmen. „Dazu gehört sowohl die landwirtschaftliche Intensivierung als auch die Aufgabe traditioneller Landnutzungsformen – Veränderungen, die vor allem das Grünland treffen. Die Ausbeutung von Torf und ein Übergang zur Fortwirtschaft, zusammen mit Veränderungen hydrologischer Prozesse, stellen eine besondere Gefahr für Sümpfe und Moore dar, während die Überdüngung von Gewässern durch die Landwirtschaft Süßwasserlebensräumen stark zusetzt“, schreiben die Autoren weiter.

Was kann also getan werden, um die ökologischen Lebensräume zu bewahren? „Klar ist, dass der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen – also der Arten- und Lebensraum-Vielfalt – einen höheren politischen Stellenwert benötigt“, betont Franz Essl gegenüber klimaretter.info. Es mangele nicht an Zielen und Absichtserklärungen, sondern an der Umsetzung des Vereinbarten. „Das bedeutet konkret, dass etwa in der Agrarpolitik und in der Raumplanung der Schutz der Biodiversität ein wichtiges Ziel werden muss. Und generell ist die massive Unterfinanzierung des Naturschutzes zu beenden. Ich bin überzeugt: Die breite Bevölkerung würde dies mittragen, denn den meisten Menschen ist der Wert schöner, lebenswerter Landschaften intuitiv bewusst“, glaubt Essl. (ab)

01.02.2017 |

Oxfam fordert schärfere EU-Regeln gegen Nahrungsmittelspekulation

Getreide
Lebensmittel statt Spekulations- objekt (Foto: CC0/jhraskon)

Die Entwicklungsorganisation Oxfam hat den Vorschlag der EU-Kommission zur Eindämmung der Nahrungsmittelspekulation als wirkungslos kritisiert und vor Schlupflöchern gewarnt. Die von der Kommission vorgeschlagenen technischen Standards zur Finanzmarkt-Richtlinie würden der Spekulation mit Agrarrohstoffen weiter Tür und Tor öffnen, statt ihr endlich einen Riegel vorzuschieben, und die Kontrolle von Rohstoffmärkten durch nur wenige Händler ermöglichen. Das EU-Parlament hatte 2014 die Finanzmarkt-Richtlinie MiFID II verabschiedet, um die Spekulation mit Agrarrohstoffen einzudämmen. Diese spekulativen Geschäfte mit Grundnahrungsmitteln wie Weizen und Mais wurden mitverantwortlich gemacht für die globalen Nahrungsmittelpreiskrisen. 2007 und 2008 sowie im Jahr 2011 waren die Getreidepreise in schwindelerregende Höhen geklettert.

Positionslimits, Obergrenzen für den rein spekulativen Börsenhandel mit Agrarprodukten, sollten die Marktverzerrung und extreme Preisschwankungen verhindern. Der damalige Verhandlungsführer für das EU-Parlament, der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber, hatte im April 2014 stolz das Ende der „Lebensmittel-Zockerei an Finanzmärkten“ erklärt: „Spekulationen mit Rohstoffen sind recht und gut, solange sie die notwendige Liquidität für die Abwicklung von Termingeschäften bereitstellen und ein echtes Interesse an der Ware besteht. Doch die rein spekulativen Geschäfte mit Nahrungsmitteln und Rohstoffgeschäften, die vor allem an Terminbörsen stattfinden, sind skandalös. Damit ist nun Schluss.“ Zunächst wurde jedoch einmal das Inkrafttreten der Richtlinie um ein Jahr auf den 3. Januar 2018 verschoben. Im Dezember 2016 verabschiedete die Europäische Kommission die Regulierungsstandards (RTS21) für die Umsetzung von MiFID II.

Doch Oxfam befürchtet, dass der Kommissionsvorschlag bei der Eindämmung von exzessiver Spekulation versagt, da zu hohe und damit unwirksame Grenzwerte erlaubt wären. „Unter bestimmten Voraussetzungen sind Positionslimits in Höhe von bis zu 35 Prozent möglich. Das bedeutet, dass ein einziger Spekulant am Ende des Termingeschäfts 35 Prozent des auf dem Markt lieferbaren Weizens halten kann“, erläutert die Organisation in einer Pressemitteilung. „Damit könnten nur drei Händler allein den Finanzmarkt eines Rohstoffes kontrollieren. Maßlose Spekulation ist dadurch vorprogrammiert.“ Oxfam fordert dagegen ein Positionslimit von 10 bis 15% für Nahrungsmittel und Rohstoffe. Zudem enthalte der Kommissionsvorschlag Schlupflöcher, da die Geltung der Grenzen für den Mutterkonzern einschließlich Tochtergesellschaften umgangen werden könne, wenn der Mutterkonzern nachweise, keinen Einfluss auf Anlageentscheidungen einer Tochtergesellschaft zu haben. „Wer die exzessive Spekulation mit Nahrungsmitteln wirklich verhindern will, kann den Kommissionsvorschlag nur ablehnen“, erklärt Oxfam-Agrarexpertin Marita Wiggerthale. „Die Europaabgeordneten müssen jetzt Flagge zeigen und sich dafür einsetzen, dass für diesen unzureichenden Kommissionsvorschlag keine Mehrheit zustande kommt. Mit einer Petition ruft Oxfam daher die EU-Parlamentarier dazu auf, bei der Abstimmung Mitte Februar mit Nein zu votieren. (ab)

30.01.2017 |

Nicht makellos genug: Ein Drittel der deutschen Kartoffelernte wird verschwendet

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Perfekt genug? (Foto: CC0)

In Deutschland gelangen etwa 35% der Kartoffeln nicht vom Acker auf den Teller, da ihr Äußeres nicht den strengen Anforderungen des Handels genügt. Jedes Jahr werden so 1,5 Millionen Tonnen Kartoffeln verschwendet – etwa 60.000 LKWs mit einem Füllgewicht von 25 Tonnen. Zu diesem Ergebnis gelangt die Studie „Kleine Makel – Große Folgen“, für die der WWF gemeinsam mit Kartoffelbauer Carsten Niemann (Biokartoffel-Nord) am Beispiel der Knolle aufzeigte, welche Vorgaben des Handels diese Verluste bewirken und welche Folgen dies für Umwelt und Landwirte mit sich bringt. Die Deutschen lieben Kartoffeln: Ob als Pommes oder Pellkartoffeln, Kartoffelpuffer oder Chips – gut 60 Kilo verzehren die Bundesbürger jährlich. Kleine Makel an der Schale haben dabei keinerlei Einfluss auf die „inneren Werte“ der Knolle, wie Nährstoffe, Mineralien, Vitamine oder Geschmack, doch der Handel für die Kunden nur perfekte Exemplare. „Die Kartoffel soll eiförmig sein, eine bestimmte Farbe und eine makellose Schale haben“, erläutert Tanja Dräger de Teran vom WWF. „Erschwerend kommt hinzu, dass Kartoffeln inzwischen vor dem Verkauf gewaschen werden. Der maschinelle Waschvorgang und das Wasser zerstören ihre natürliche Schutzschicht.“ Die Kartoffel wird lichtempfindlicher, oft beim Waschen verletzt und durch die Feuchtigkeit anfällig für Pilze. Das Waschen führt zudem zu einer erhöhten Aussortierungsquote, da leichte Verfärbungen und Stellen an den Kartoffeln besser sichtbar werden.

Nach WWF-Schätzungen wird die Hälfte der 1,5 Millionen verschwendeten Kartoffeln gleich nach der Ernte aussortiert. Im konventionellen Anbau sind es jedes Jahr 700.000 Tonnen, im Ökolandbau bis 50.000 Tonnen. Gerade für Biokartoffeln endet die Reise häufig, bevor sie überhaupt angefangen hat: Rund 30 bis 35% der ökologisch angebauten Kartoffeln werden beim Sortieren im Packbetrieb ausgesiebt. „Es ist gängige Praxis, dass wir nur für jenen Anteil die vereinbarten Preise erhalten, der auch den oft widersinnigen Qualitätsanforderungen genügt. Das heißt im Umkehrschluss, die Erzeuger bekommen für bis zu einem Drittel ihrer Ware weniger Geld. Im schlimmsten Fall sogar überhaupt nichts“, erklärt Carsten Niemann. Da Biobauern auf chemisch-synthetische Pestizide verzichten, kommen Schalenfehler sowie Untergrößen häufiger vor. Während konventionelle Bauern 343 verschiedene Mittel zur Verfügung haben, ist die Liste der natürlichen Wirkstoffe, die im Öko-Kartoffelanbau eingesetzt werden dürfen, mit 35 zugelassenen Mitteln relativ übersichtlich.

Obwohl die aussortierten Kartoffeln perfekt für den menschlichen Verzehr geeignet sind, erhalten die Erzeuger weniger Geld und die Knollen werden zu Bioenergie, Tierfutter oder industrieller Stärke verarbeitet. Vorausgesetzt der Stärkegehalt der Kartoffelsorte reicht dafür aus. Der WWF fordert Wirtschaft und Handel angesichts dieses enormen Ausmaßes der Verschwendung von Energie, Wasser und anderen Rohstoffen für die vergebliche Erzeugung der Kartoffeln sowie der Folgen des Preisdumpings für die Landwirte dazu auf, ihre Anforderungen an landwirtschaftliche Erzeugnisse anzupassen. „Rein optische Kriterien dürfen nicht länger darüber entscheiden, ob ein wertvolles Nahrungsmittel verwendet oder verschwendet wird“, betont Dräger de Teran. Auch Niemann sieht den Handel in der Pflicht: „Der Handel muss mehr Verantwortung für die vorgelagerte Lieferkette übernehmen, insbesondere für die Bauern.“ Aber auch die Politik ist gefragt. Deutschland hat sich m Rahmen der 2015 verabschiedeten UN-Nachhaltigkeitsziele dazu verpflichtet, die Verschwendung von Lebensmitteln einzudämmen. Ziel 12.3 sieht vor, bis 2030 die Nahrungsmittelverschwendung weltweit pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten zu verringern. Der WWF fordert daher von der Politik die Entwicklung und Umsetzung einer nationalen Strategie zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen, die sich der gesamten Wertschöpfungskette annimmt und verbindliche Ziele für die einzelnen Branchen festlegt. (ab)

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