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22.01.2013 |

Deutsche Bank und Allianz spekulieren weiter mit Agrarrohstoffen

Weizen
Deutsche Bank und Allianz: Die Zockerei mit Lebensmitteln geht weiter (Foto: Hedrowilson)

Die Deutsche Bank wird weiterhin mit Finanzprodukten auf der Basis von Agrarrohstoffen handeln, die in der Kritik stehen, zu steigenden Lebensmittelpreisen weltweit beizutragen. Dies kündigte Jürgen Fitschen, Co-Chef der Deutschen Bank, am Samstag auf der Grünen Woche in Berlin an. Als Begründung für diese Entscheidung führte die Deutsche Bank an, es gebe keine ausreichenden Beweise dafür, dass die Zunahme von Agrarfinanzprodukten Preissteigerungen ausgelöst habe. Damit endet ein Moratorium für die Spekulation mit Finanz- instrumenten auf Agrarprodukte, das Ex-Vorstandschef Ackermann auf öffentlichen Druck hin verhängt hatte. Die Deutsche Bank erhielte am Montag Rückendeckung von der Versicherung Allianz, die ebenfalls an der Finanzspekulation mit Nahrungsmitteln festhalten will. Vorstandsmitglied Jay Ralph bestritt gegenüber Reuters, dass die Investitionen der Allianz an den Derivatemärkten für Rohstoffe den Hunger in der Welt anheizten. Nichtregierungsorganisationen reagierten empört auf die Ankündigung. Thilo Bode, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch, bezeichnete ein Fortführen der Aktivitäten als unverantwortlich. „Wie viele Belege will die Deutsche Bank haben, bis sie endlich handelt? Hochspekulative Finanzprodukte können zu großen Preisschwankungen und Preisspitzen führen, die Nahrungsmittel für Menschen in den ärmsten Ländern der Welt unbezahlbar machen. Dafür gibt es ausreichend wissenschaftliche Nachweise, die durch Erkenntnisse aus der Praxis gedeckt sind“, so Bode. Andere Banken, wie Commerzbank, Dekabank und LBBW, hatten sich aus dem Geschäft mit Agrarrohstoffen in den letzten Monaten zurückgezogen.

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