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24.12.2012 |

Beim Weihnachtsbraten zählt billig statt Bio

Bioschwein
Schwein mit Auslauf kommt an Weihnachten kaum auf den Tisch (Foto: USDAGov/flickr)

Der Weihnachtsbraten auf Deutschlands Tellern stammt nicht von fröhlichen Schweinen, sondern größtenteils aus Massentierhaltung. Im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln greifen Verbraucher beim Fleisch nicht zu Bio – lediglich 2% des Fleischumsatzes entfällt auf Bioware. Ausschlaggebend ist an der Ladentheke für viele Kunden der höhere Preis, denn je nach Tierart kostet Biofleisch oft das Dreifache. Der Unterschied ist beim Huhn am höchsten, bis zu viermal so teuer ist ein Bio-Huhn, für dessen Haltung vier Quadratmeter Auslauf verpflichtend sind. „Bio-Fleisch ist deshalb so teuer, weil anderes Fleisch so billig ist“, erklärt Karl Schweisfurth, Inhaber der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, einem ökologischen Unternehmen in der Nähe von München. Anders als in der konventionellen Tierhaltung bleiben die Schweine dort sechs Wochen bei der Mutter, bevor sie in einem offenen Stall Platz zum Laufen haben und sich im Freien im Schlamm wälzen können. Durch den Auslauf benötigen die Tiere fast die doppelte Futtermenge und die größeren Ställe verursachen Kosten, wofür Verbraucher tiefer ins Portemonnaie greifen müssen. Der Verband der Fleischwirtschaft geht daher nicht von einem Zuwachs beim Bio-Fleisch aus: „Die Produktionskosten und das Produktionsrisiko sind wesentlich höher als bei konventioneller Tierhaltung. Zu den folglich höheren Produktionspreisen gibt es nur eine geringe Nachfrage.“ Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft hält die Biofleischproduktion dagegen für einen Nachfragemarkt. Das Problem sei das geringe Angebot: Da die heimische Produktion die Nachfrage nicht decken kann, wird bereits heute 22% des Bio-Schweinefleisches importiert.

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