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20.12.2012 |

Kamerun: Protest gegen Palmölplantage

Ölpalmplantage in Kamerun (Foto: Jan-Joseph Stok/Greenpeace)
Palmölplantage in Kamerun (Foto: Jan J. Stok/Greenpeace)

Der Protest gegen eine große Palmölplantage, die im Südwesten Kameruns den Regenwald und die Existenzgrundlage von Tausenden Menschen bedroht, geht weiter. Das kündigte Nasako Besingi, Direktor der lokalen NGO ‘Struggle to Economize the Future’, in einem heute von Inter Press Service veröffentlichten Interview an. 2009 schloss SG Sustainable Oils Cameroon (SGSOC), eine Tochter der US-Agrarfirma Herakles Farms, mit Kameruns Regierung einen Pachtvertrag über eine Laufzeit von 99 Jahren ab. Die rund 73,000 Hektar umfassende Fläche befindet sich nahe des Korup National Park – einem Hotspot der biologischen Vielfalt. SGSOC startete das Projekt ohne Genehmigung des Präsidenten und vor Abschluss einer Umweltverträglichkeitsprüfung, rodete Wald und legte Baumschulen für Ölpalm- setzlinge an. „Die Plantage bedroht die Existenz von rund 25.000 Menschen und gefährdet viele andere, die auf dieses Land angewiesen sind, um Lebensmittel anzubauen, zu jagen und im Wald zu sammeln“, warnte Nasako Besingi. Die Kleinbauern vor Ort pflanzen Hirse, Kakao oder Maniok an. SGSOC verspricht ihnen die Schaffung von Arbeitsplätzen, doch Beobachter vor Ort halten dies für leere Worte und fürchten, dass die negativen Folgen für Mensch und Umwelt überwiegen. Brendan Schwartz, Programmkoordinator des kamerunischen NGO-Netzwerks Réseau de Lutte contre la Faim, kritisiert die Regierung: „Während Kleinbauern vor unzähligen Hürden stehen, wenn sie Landrechte erwerben und den Zugang zu anderen natürlichen Ressourcen sichern wollen, auf die sie angewiesen sind, können multinationale Konzerne nach Jaunde fliegen und sich per Vertrag große Landflächen sichern, ohne Rücksicht auf die Gemeinden in diesen Gebieten.“ Eine kürzlich vom Oakland Institute und Greenpeace veröffentlichte Studie wirft SGSOC Menschenrechtsverletzungen vor und warnt vor den unumkehrbaren Folgen des Projekts für Mensch und Umwelt.

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