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26.10.2016 |

Ökolandbau im Aufwind: EU-Anbaufläche wuchs seit 2010 um ein Fünftel

Österreich
Österreich: Spitzenreiter beim Ökoflächenanteil (Foto: CC0)

Die Ökofläche in den EU-Mitgliedstaaten ist in den letzten fünf Jahren um 21,1 Prozent gewachsen: Zwischen 2010 und 2015 stieg die ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche laut einer aktuellen Auswertung der EU-Statistikbehörde Eurostat von rund 9,2 auf 11,1 Millionen Hektar an. Damit sind 6,2 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche für den Ökolandbau zertifiziert oder befinden sich gerade in der Umstellung. Auch die Zahl der Erzeuger befindet sich im Aufwind: Nach Eurostat-Angaben gab es 2015 rund 271.500 Biobauern – ein Plus von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Federführend sind in absoluten Zahlen betrachtet Spanien (1.968.570 Hektar), Italien (1.492.579 ha), Frankreich (1.361.512 ha) und Deutschland (1.060.291 ha), die mehr als die Hälfte der ökologisch bewirtschafteten Fläche in der EU auf sich vereinen. Die größten Fortschritte bei der Ausweitung des Ökofläche haben in den letzten fünf Jahren Kroatien und Bulgarien gemacht, wo sich die Hektarzahl seit 2010 fast vervierfachte (+377% und +362%), auch wenn der Anteil an der Gesamtfläche mit 4,9% und 2,4% noch recht gering ist. Fortschritte bei der Ausdehnung der Ökofläche verzeichneten aber auch Frankreich mit einem Plus von 61%, Irland mit 53% sowie Litauen und Zypern mit einem Flächenzuwachs von 49% und 48%. Bergab ging es hingegen in Großbritannien (-29%) und den Niederlanden (-4%). Schaut man sich jedoch nicht nur die Fläche sondern den Anteil der Ökoflächen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche an, glänzen andere Länder: Den höchsten Anteil an der Gesamtfläche hat der Ökolandbau in Österreich: In der Alpenrepublik wird mit 552.000 Hektar ein Fünftel der gesamten Anbaufläche ökologisch bestellt. Doch auch in Schweden und Estland entfällt mit 17% und 16% ein hoher Flächenanteil auf den Ökolandbau. Immerhin noch die 10-Prozent-Marke knacken die Tschechische Republik (13,7% bzw. 478.033 ha), Italien (11,8%) und Lettland (12,3% bzw. 232.608 ha). Deutschland dümpelte 2015 bei einem Ökoanteil von 6,3% und ist bleibt damit noch weit von dem Ziel von der Bundesregierung formulierten Ziel entfernt, den Anteil des ökologischen Landbau auf 20 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche auszudehnen. Schlusslichter im EU-Vergleich sind Malta mit 0,3% der Agrarfläche, Irland mit 1,6% und Rumänien mit 1,8%. Dabei würde die Ausweitung des Ökolandbaus viele Vorteile für diese Länder bringen, wie Eurostat in der Pressemitteilung zusammenfasst: Denn „der ökologische Landbau kombiniert bewährte umweltschonende Verfahren, ein hohes Maß an Artenvielfalt, den Schutz der natürlichen Ressourcen und hohe Produktionsstandards auf der Basis natürlicher Substanzen und Prozesse. Er bedient einen spezifischen Markt und reagiert damit auf eine spezifische Verbrauchernachfrage, wobei er gleichzeitig öffentliche Güter bereitstellt, die einen Beitrag zu Umwelt- und Tierschutz ebenso wie zur Entwicklung des ländlichen Raums leisten.“ (ab)

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