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07.04.2016 |

Dickes Problem: 2025 wird jeder fünfte Mensch weltweit fettleibig sein

Fett
Jeder zehnte Mann ist fettleibig (Foto: Kyle May/Flickr.com)

Die Weltbevölkerung hat ein gewichtiges Problem: Noch nie zuvor gab es so viele fettleibige Menschen – bis zum Jahr 2025 könnte die Zahl die Milliardengrenze sprengen. Davor warnt ein internationales Forscherteam in einer neuen Studie, die fünf Tage vor dem heutigen Weltgesundheitstag im Fachmagazin The Lancet erschien. Demnach galten 2014 mehr als 640 Millionen Erwachsene – jeder achte Mensch – als adipös. Mit einem Anteil von rund 59 Prozent sind Frauen besonders stark betroffen. Vor 40 Jahren litten lediglich 105 Millionen Menschen an Fettleibigkeit. Seit 1975 wurde die Weltbevölkerung alle zehn Jahre um 1,5 Kilogramm schwerer. Sollte sich der aktuelle Trend fortsetzen, könnten im Jahr 2025 über 1,1 Milliarden Menschen fettleibig sein, 18% aller Männer und 21% aller Frauen. Für die Studie werteten die Wissenschaftler um Majid Ezzati vom Imperial College Daten aus rund 1700 Studien mit mehr als 19,2 Millionen Teilnehmern aus, die 186 Länder und damit 99% der Weltbevölkerung erfassen. Grundlage ist der teils umstrittene, aber dennoch universell für Studien dieser Art zugrunde liegende Body-Mass-Index (BMI), bei dem Körpergröße und Gewicht ins Verhältnis gesetzt werden. Als übergewichtig gilt, wer einen BMI von über 25 aufweist, als fettleibig jeder mit einem Wert von über 30. Rund 58 Millionen Männer und 126 Millionen Frauen gelten mit einem BMI von über 35 sogar als stark fettleibig – 2025 könnten 6% aller Männer und 9% aller Frauen weltweit betroffen sein. Fettleibigkeit ist besonders in der reichen, englischsprachigen Welt ein Problem mit einem Anteil von 18,4%, gefolgt vom Nahen Osten und Nordafrika mit einem Anteil von 13,9%. „Ebenso wie die wirtschaftliche Ungleichheit hat auch die Ungleichheit beim Gewicht weltweit zugenommen“, schreibt der britische Gesundheitsforscher George Davey Smith in einem Begleitkommentar zur Studie. „Was Fettleibigkeit angeht, so sind in Ländern mit hohem Einkommen arme Menschen eher betroffen als reichere. Jedoch ist in vielen Ländern der Welt das Gegenteil der Fall und die Armen sind zu untergewichtig und zwar in einem Maße, das ihre Gesundheit und die wirtschaftliche Produktivität beeinträchtigt.“ Die notwendigen Bemühungen der Staaten im Kampf gegen Übergewicht dürften daher nicht dazu führen, dass der Kampf gegen die Unterernährung vernachlässigt werde. Doch auch ein Zuviel an Nahrung macht krank: Übergewicht gilt als Risikofaktor unter anderem für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und bestimmte Arten von Krebs. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge hat sich die Zahl der Menschen, die mit Diabetes leben, seit 1980 fast vervierfacht. 422 Millionen Menschen, vor allem in Entwicklungsländern, sind betroffen. Zu den Hauptfaktoren zähle der dramatische Anstieg von Übergewicht und Fettleibigkeit. (ab)

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