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30.09.2014 |

Living Planet Report: Artenvielfalt hat sich in 40 Jahren halbiert

Soja
Soja für deutsche Futtertröge (Foto: Claus Isenberg/flickr)

Die Menschheit verbraucht jährlich 50% mehr Ressourcen, als die Erde in diesem Zeitraum regenerieren kann, und die ökologischen Reserven werden immer weiter aufgezehrt. Das geht aus dem Living Planet Report 2014 hervor, den die Naturschutzorganisation WWF heute veröffentlichte. Macht die Menschheit weiter wie bisher, wären bis 2030 zwei Planeten nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Der Raubbau an der Natur macht sich schon durch Hungersnöte, Artensterben und extreme Wetterereignisse bemerkbar. Drei der neun ökologischen Belastungsgrenzen, anhand derer sich Aussagen über die Stabilität der Erde und ihrer Lebensräume treffen lassen, sind überschritten: beim Biodiversitätsverlust, dem Klimawandel und dem Stickstoffkreislauf. Die biologische Vielfalt hat bei Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Fischen zwischen 1970 und 2010 im globalen Schnitt um 52% abgenommen. Die Deutschen verbrauchen doppelt so viele Ressourcen wie ihnen für eine nachhaltige Nutzung durchschnittlich zustünden. Da die Kapazitäten hierzulande nicht ausreichen, hat Deutschland weite Teile seines Ökologischen Fußabdrucks in andere Länder verlagert. So werden in Südamerika 2,2 Millionen Hektar Land für den Anbau von Soja für die Fleischproduktion genutzt. Insgesamt nimmt Deutschland nochmals 40% seiner eigenen Anbaufläche im Ausland in Anspruch. Die Politik müsse daher „eine Landwirtschaft stoppen, die erst durch die Zerstörung und Übernutzung natürlichen Ressourcen wirtschaftlich attraktiv wird. Dafür müssen in Deutschland und Europa die europäischen Richtlinien und nationalen Gesetze zur Ausbringung von Stickstoff, sei es synthetischer Dünger oder Wirtschaftsdünger, so verschärft bzw. konsequent umgesetzt werden, dass Deutschland seine Stickstoffziele in der Nachhaltigkeitsstrategie erfüllt“, forderte der WWF, der den Bericht alle zwei Jahre mit der Zoologischen Gesellschaft London und dem Global Footprint Network erstellt.

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