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22.07.2014 |

UN-Arbeitsgruppe einigt sich auf Vorschlag zu Nachhaltigkeitszielen

Landwirtin
Ziel 2.4 will Kleinbäuerinnen stärken (Foto: Jan Beniest/flickr)

Die Open Working Group (OWG) der UN-Generalversammlung hat ihren Vorschlag zu nachhaltigen Entwicklungszielen verabschiedet, die nach 2015 die Millenniumsziele ablösen sollen. Der Abschlusstext enthält 17 Ziele (SDGs) zu Themen wie Gesundheit, Gleichstellung der Geschlechter, Wasser, Energie oder Armuts- und Hungerbekämpfung, ergänzt durch 169 Unterziele und 62 „Mittel zur Umsetzung“. 16 Monate hatte die OWG daran gearbeitet, in der 13. Sitzung einigten sich die Delegierten nun nach fünf Tagen und Verhandlungen bis in den frühen Morgen am Samstag Mittag auf den endgültigen Text. Das Ziel 2 will den Hunger beseitigen, Ernährungssicherheit und bessere Nahrung erreichen sowie nachhaltige Landwirtschaft fördern. Gemäß Unterziel 2.1 soll bis 2030 der Hunger bekämpft sein und alle Menschen das ganze Jahr über Zugang zu sicherer, nahrhafter und genügend Nahrung haben. Das zweite Unterziel visiert die Beseitigung aller Formen der Mangelernährung an. Während frühere Entwürfe explizit auch Fettleibigkeit und Übergewicht nannten, fiel der Verweis nun unter den Tisch. Punkt 2.3 zielt auf die Verdoppelung der landwirtschaftlichen Produktivität und des Einkommens von Kleinbauern ab, besonders von Frauen, indigenen Völkern, Familienbetrieben, Hirten und Fischern. Dies soll durch „sicheren und gleichen Zugang zu Land, anderen produktiven Ressourcen, Wissen, Finanzdienstleistungen und Märkten“ ermöglicht werden. Bis 2030 sollen zudem nachhaltige Nahrungssysteme und widerstandsfähige landwirtschaftliche Praktiken erzielt werden, die Produktivität und Produktion erhöhen, Ökosysteme bewahren und die Bodenqualität verbessern. Viele Redner hatten einen Textverweis gefordert, dass die Produktivitätssteigerung nachhaltig erfolgen muss. Ein weiteres Unterziel widmet sich dem Erhalt der genetischen Vielfalt von Saatgut, Pflanzen und Tieren. Die Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung wurde in Oberziel 12 integriert - trotz Forderungen, es aufgrund der engen Verknüpfung zu Landwirtschaft und Ernährung zu Ziel 2 zu packen. Der Abschlusstext wird im September der UN-Generalversammlung als Diskussionsgrundlage dienen und in den Bericht des UN-Generalsekretärs einfließen. Dann beginnen zwischenstaatliche Verhandlungen. Die endgültige Verabschiedung der SDGs als Teil der breiteren Post-2015-Nachhaltigkeitsagenda wird im September 2015 erwartet. (AB)

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