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19.03.2014 |

Agrarexporte können Wasserknappheit verschärfen

Wasser
Getreide im Wüstenstaat Arizona schluckt mehr Wasser als in Bayern (Foto: cobalt123)

Der internationale Handel von Agrargütern kann die Wasserknappheit in manchen Ländern verschärfen, doch auf globaler Ebene sorgt er für Wassereinsparungen im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgen- forschung, die das virtuelle Wasser untersucht, das für die Produktion von Agrarprodukten anfällt und mit ihnen exportiert oder importiert wird. Der Wasserverbrauch für die Herstellung von Lebensmitteln ist dabei stark von den lokalen Bedingungen abhängig: Während ein Kilo Getreide in Marokko rund 2.700 Liter Wasser schluckt, sind es in Deutschland nur 520 Liter. Das Konzept des virtuellen Wassers basiere meist auf nationalen oder globalen Durchschnittswerten, während die regionale Wasserlage vernachlässigt wird. „Auf die Landwirtschaft gehen 70% des weltweiten Wasserverbrauchs zurück, der potenzielle Einfluss auf lokale Wasserknappheit ist deshalb enorm“, sagt Leitautorin Anne Biewald. Daher untersuche die Studie nicht nur die benötigte Wassermenge, sondern auch, ob Wasser-reserven in wasserarmen Regionen angegriffen werden. Europa exportierte im Jahr 2005 virtuelles Wasser in Agrargütern im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar. In von Wassermangel betroffenen Teilen der Türkei, Spaniens oder Portugals verschärfen Exporte die Wasserknappheit. Dagegen schonten Agrarimporte in wasserarmen Gebieten in Indien, Marokko, Ägypten und Pakistan die Reserven. Der globale Agrarhandel habe den Autoren zufolge „das Potenzial, Wasserstress zu lindern, und den globalen Wasserverbrauch effizienter zu machen“ - welche Auswirkungen der verstärkte Export von Agrarprodukten in wasserknappe Gebiete sonst mit sich bringen kann, beleuchtet die Studie nicht.

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