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18.06.2019 |

Mehr als zwei Milliarden Menschen ohne sicheres Trinkwasser

Wasser
Sauberes Trinkwasser - für Milliarden keine Selbstverständlichkeit (Foto: CC0)

Sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung liegen für Abermillionen Menschen immer noch in weiter Ferne. Rund 2,2 Milliarden Menschen haben immer noch keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und 4,2 Milliarden müssen ohne angemessene sanitäre Einrichtungen auskommen. Das zeigt ein am 18. Juni veröffentlichter Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Demnach haben 785 Millionen Menschen noch nicht einmal Zugang zu einer grundlegenden Versorgung – sprich einer geschützten Trinkwasserquelle im Radius von 30 Minuten für den Hin- und Rückweg. Dazu gehören auch die 144 Millionen Menschen, die gezwungen sind, unbehandeltes Wasser von Oberflächengewässern wie Flüssen, Bächen oder Seen zu trinken. Mehr als die Hälfte dieser Menschen leben in Subsahara-Afrika. Bei der Versorgung mit Trinkwasser besteht auch eine deutliche Kluft zwischen Stadt und Land. Acht von zehn Menschen ohne Grundversorgung leben auf dem Land, mehr als die Hälfte von ihnen in den am wenigsten entwickelten Ländern. „Kinder und ihre Familien in armen und ländlichen Gemeinden haben das größte Risiko, abgehängt zu werden. Regierungen müssen in ihre Gemeinden investieren, damit wir diese ökonomische und geographische Kluft überwinden und dieses grundlegende Menschenrecht erfüllen“, fordert Kelly Ann Naylor, UNICEF-Expertin für Wasser, Sanitär und Hygiene.

Von den 4,2 Milliarden Menschen ohne sichere Sanitärversorgung – also hygienische Toiletten, von denen das Abwasser sicher behandelt und entsorgt wird – mangelt es 2 Milliarden selbst an einer Grundversorgung. 627 Millionen Menschen teilen eine Toilette oder Latrine mit anderen Haushalten, 701 Millionen nutzen nur einfachste Einrichtungen wie Grubenlatrinen oder Eimer und 673 Millionen Menschen – vor allem in ländlichen Gebieten – müssen ihre Notdurft im Freien verrichten. Bei dem Ziel, die „offene Defäkation“ zu beenden, gibt es sowohl Fortschritte als auch Rückschritte, heißt es im Bericht. So ging der Anteil der Bevölkerung, die ihre Notdurft im Freien verrichtet, seit 2000 von 21% auf 9% zurück. In 91 Ländern gibt es Fortschritte. Allerdings ist in 39 Ländern, mehrheitlich im südlichen Afrika mit einem hohen Bevölkerungswachstum, die Zahl sogar angestiegen.

Wenn die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) erreicht werden sollen, muss es also schneller vorangehen. Diese sehen vor, bis 2030 den allgemeinen und gerechten Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser für alle zu erreichen und eine angemessene und gerechte Sanitärversorgung und Hygiene für alle zu gewährleisten. Niemand soll mehr seine Notdurft im Freien verrichten müssen. „Die Staaten müssen ihre Anstrengungen bezüglich der Sanitärversorgung hochfahren oder wir werden bis 2030 keine Versorgung für alle Menschen erreichen“, sagte Dr. Maria Neira, Direktorin der WHO-Abteilung für Öffentliche Gesundheit. „Wenn die Staaten dabei versagen, ihre Bemühungen zu Sanitärversorgung, sicherem Wasser und Hygiene zu verstärken, werden wir weiterhin mit Krankheiten leben müssen, die schon seit langer Zeit der Geschichte angehören sollten: Krankheiten wie Durchfall, Cholera, Typhus, Hepatitis A und vernachlässigte Tropenkrankheiten (…). Die Investition in Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene ist kostengünstig und in so vielerlei Hinsicht gut für die Gesellschaft. Sie ist die unerlässliche Grundlage für eine gute Gesundheit.“ (ab)

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