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03.01.2019 |

Kaufpreise für Agrarland in der BRD stiegen seit 2007 um 161%

Land
Die Kaufpreise für Agrarflächen explodieren (Foto: CC0)

Die Preise für Agrarland in Deutschland explodieren förmlich – seit 2010 haben sich die Kaufpreise mehr als verdoppelt. War damals ein Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche noch für 11.854 Euro zu haben, lag 2017 der Preis im Bundesdurchschnitt bereits bei 24.064 Euro. Das geht aus dem Mitte Dezember vom Deutschen Bauernverband veröffentlichten Situationsbericht 2018/19 hervor, der sich auf die aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu Kaufwerten für landwirtschaftliche Grundstücke stützt und diese in Grafiken aufbereitet. Diese Statistik wiederum beruht auf Angaben der Finanzämter oder der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte und erfasst Verkäufe von landwirtschaftlichen Grundstücken mit einer landwirtschaftlichen Nutzung von mindestens 0,1 Hektar. Im Vergleich zu 2016 betrug der Anstieg der Kaufpreise deutschlandweit satte 8 Prozent – mit 13,1% zogen die Preise in den neuen Bundesländern deutlich stärker an als im früheren Bundesgebiet mit 8,9%.

Am teuersten ist der Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in Bayern: Käufer mussten für eine Hektar mit im Schnitt 60.864 Euro tief in die Tasche greifen. Auf den Plätzen folgten Nordrhein Westfalen mit 48.085 Euro und Niedersachen mit 33.497 Euro. Am „günstigsten“ ist ein Hektar Agrarland noch im Saarland zu haben (9.676 Euro); es folgen Thüringen (10.522 Euro) und Brandenburg (11.372). Die größten Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr 2016 gab es in Bayern: Dort kletterte der Hektarpreis um 17%, während es in Sachsen-Anhalt 14,2% waren. Nur Sachsen und Schleswig-Holstein stemmten sich gegen den Trend: Die Kaufpreise sanken dort jeweils um 1,4% bzw. 0,8%.

Noch deutlicher wird die aktuelle Preisexplosion, wenn man vergleicht, wie sich der Preisanstieg für einen Hektar Agrarland im letzten Jahrzehnt entwickelte. So stiegen seither die Agrarlandpreise im Bundesdurchschnitt um 161%. Während im früheren Bundesgebiet der Anstieg mit 116% geringer ausfiel, da sich die Preise schon auf einem hohen Niveau befanden, verteuerte sich der Hektar in den neuen Bundesländern aufgrund niedrigerer Ausgangswerte um 278%. Besonders extrem war die Bodenpreisdynamik in Mecklenburg Vorpommern mit einem Plus von 349% und Brandenburg mit 276%. Waren der Hektar im Jahr 2007 noch für 4.862 bzw. 3.024 Euro zu haben, mussten Landwirte 2017 bereits 21.822 bzw. 11.372 Euro auf den Tisch legen. (ab)

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