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11.01.2018 |

2ºC Erwärmung beschert 25% der Landfläche extreme Trockenheit

Wüste
Bei 2ºC Erwärmung droht der Welt extreme Trockenheit (Foto: CC0)

Mehr als ein Viertel der Landfläche des Planeten könnte von extremer Trockenheit betroffen sein, wenn die globale Erwärmung 2ºC erreicht. Dies würde zu verstärkten Dürren und Waldbränden führen und hätte schwerwiegende Folgen für die Landwirtschaft, betont eine Studie, die Anfang Januar im Fachmagazin „Nature Climate Change” erschienen ist. Bei einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5ºC gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter würden die am stärksten bedrohten Gebiete zumindest vor extremen Veränderungen bewahrt werden. Das internationale Forschungsteam unter Leitung der chinesischen Southern University of Science and Technology (SUSTech) und der britischen University of East Anglia (UEA) untersuchte historische Klimadaten sowie Prognosen von 27 globalen Klimamodellen, sowohl für das 1,5- als auch für das 2-Grad-Szenario. Die Wissenschaftler berechneten, in welchen Gebieten die Aridität, die durch das Verhältnis von Niederschlägen und Verdunstung bestimmt wird, zunehmend wird und ab welchem Temperaturanstieg.

Eine globale Erwärmung um 2ºC würden der Studie zufolge dazu führen, dass viele Gebiete rund um den Globus immer trockener werden. „Die Aridisierung ist eine ernsthafte Bedrohung, da sie Bereiche wie die Landwirtschaft, die Wasserqualität und die Artenvielfalt ernsthaft beeinträchtigen kann. Sie kann auch zu mehr Dürren und Waldbränden führen, ähnlich wie jene, die in Kalifornien wüten”, sagte einer der Autoren, Dr. Chang-Eui Park von der SusTech. Die Studie prognostiziert, dass 20-30 Prozent der Landfläche der Erde von der Ausbreitung arider Verhältnisse betroffen wäre, sobald die Temperaturen um 2 Grad ansteigen. Würde die Erwärmung jedoch noch auf 1,5 Grad beschränkt, würde zwei Drittel der bedrohten Regionen eine erhebliche Austrocknung erspart bleiben. „Die Welt hat sich bereits um 1ºC erwärmt. Wenn wir aber weniger Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre ausstoßen, um die globale Erwärmung auf unter 1.5ºC oder 2ºC zu begrenzen, könnten dies die Wahrscheinlichkeit senken, dass viele Teile der Welt wesentlich trockener werden“, sagte Mitautor Prof. Su-Jong Jeong von der SUSTech.

Einem Szenario der Wissenschaftler zufolge könnte die Welt künftig kontinuierlich moderate Trockenperioden erleben, die auch heftigere Dürren nach sich ziehen könnten. Durch den Temperaturanstieg droht sich das Klima vieler Regionen grundlegend zu ändern. Humide Gebiete würden trockener werden und etwa 15% der heute noch halbtrockenen Gebiete könnten sich zu vollariden Regionen wandeln. Dürren haben im Mittelmeerraum, im südlichen Afrika und an der Ostküste Australiens im Laufe des 20. Jahrhunderts bereits deutlich zugenommen. Auch die semi-ariden Gebiete Mexikos, Brasiliens, des südlichen Afrikas und Australiens haben aufgrund der Erderwärmung seit längerer Zeit mit Wüstenbildung zu kämpfen. „Die Weltregionen, die am meisten von einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5ºC profitieren würden, wären Südostasien, Südeuropa, der Süden Afrikas, Zentralamerika und Südaustralien – wo mehr als 20 Prozent der Weltbevölkerung heute leben“, sagte Professor Tim Osborn from von der University of East Anglia. (ab)

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