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02.01.2018 |

Die Welt wächst: 7.591.541.000 Menschen begrüßten das neue Jahr

Indien
Menschenmenge in Indien (Foto: CC0)

Zu Beginn des neuen Jahres bevölkerten 7.591.541.000 Menschen die Erde – rund 83 Millionen mehr als noch im Vorjahr. Das teilte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) zum Jahresende mit. Jede Sekunde kommen im Schnitt 2,6 neue Erdbewohner hinzu – statistisch nach Abzug der Todesfälle von der Zahl der Geburten. Am 2. Januar zählte die Weltbevölkerungsuhr der DWS daher bereits 7,592 Milliarden Menschen. Besonders stark ist die Zunahme in Afrika: Dort wird sich die Bevölkerung nach UN-Angaben von heute 1,26 Milliarden Menschen auf voraussichtlich 2,53 Milliarden im Jahr 2050 verdoppeln. Laut DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr gingen die Vereinten Nationen vor 15 Jahren noch davon aus, dass Mitte des Jahrhunderts nur 1,8 Milliarden Menschen in Afrika leben werden: „Das liegt vor allem daran, dass die Fertilitätsraten nicht so stark gesunken sind, wie man zuvor angenommen hatte.“ Rund 214 Millionen Frauen in Entwicklungsländern würden gern verhüten, haben dazu aber keine Möglichkeit, da nur unzureichender Zugang zu Familienplanung, Aufklärung und Gesundheitsdiensten bestehe. „Um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden, sind bessere Aufklärungs- und freiwillige Familienplanungsangebote sowie Gleichberechtigung dringend nötig“, betont Bähr.

Auch das Kinderhilfswerk UNICEF lieferte Zahlen: 386.000 Kinder erblickten am Neujahrstag das Licht der Welt, 90 Prozent von ihnen in weniger entwickelten Regionen. Die Hälfte dieser Geburten entfalle auf gerade einmal neun Länder: 69.070 neue Erdenbürger wurden den Berechnungen zufolge in Indien geboren, 44.760 in China und 20.210 in Nigeria. Auf den übrigen Plätzen folgen Pakistan, Indonesien, die USA, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien und Bangladesch.

Doch „nicht die Zahl der Menschen an sich auf der Erde ist das Problem – sondern die Zahl der Konsumenten sowie der Umfang und die Art ihres Konsums“, sagt der österreichische Bevölkerungsforscher Wolfgang Lutz der Neuen Presse. Er verwies auf Daten des „Global Footprint Network“, das sowohl für einzelne Länder als auch die Welt insgesamt berechnet, wann die natürliche Belastungsgrenze der Erde erreicht ist – das heißt die Ressourcen verbraucht sind, die rein rechnerisch im gesamten Jahr nachhaltig genutzt werden könnten. Dabei wird der Bedarf an Acker-, Weide- und Bauflächen, die Entnahme von Holz, Fasern oder Fisch, aber auch die Belastung durch den Ausstoß von CO2 oder die Müllproduktion berücksichtigt. Das Problem seien Menschen mit einem Konsumverhalten wie etwa die Deutschen, so Lutz. Die Bundesbürger haben 2017 die nachhaltig nutzbaren Ressourcen für das Jahr schon am 24. April verbraucht. Würden alle Länder der Welt so wirtschaften wie Deutschland, wären 3,2 Planeten nötig, um den Verbrauch zu decken. Noch verschwenderischer mit den natürlichen Ressourcen gehen Australien und die USA um: Würde die gesamte Welt den dortigen Konsum- und Lebensstil übernehmen, wären 5,2 bzw. 5,0 Erden notwendig. Indien hingegen verbraucht rein rechnerisch nur 0,8 Erden. (ab)

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