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19.12.2017 |

Wassererosion stellt wachsende Gefahr für Böden und die Welternährung dar

Boden
Böden sind weltweit in Gefahr (Foto: CC0)

Jedes Jahr gehen weltweit 35 Milliarden Tonnen Boden durch Wassererosion verloren – Tendenz steigend. Das ist das Ergebnis eines internationalen Forscherteams unter Leitung der Universität Basel und des Joint Research Centre der Europäischen Kommission, das im Fachjournal „Nature Communications“ ein neues Bodenerosionsmodell veröffentlicht hat. Verantwortlich für den Verlust fruchtbaren Bodens ist „der menschliche Ackerbau und der durch die starke Intensivierung entstandene Wandel in der Landnutzung“, betont die Uni Basel in einer Pressemitteilung. „Menschliche Aktivitäten und die damit verbundene Nutzungsänderungen sind die Hauptursachen der beschleunigten Bodenerosion, die wesentlichen Einfluss auf die Nährstoff- und Kohlenstoffkreisläufe, die Produktivität von Ackerland und damit auch auf die sozioökonomischen Bedingungen weltweit hat“, schreiben die Wissenschaftler. Die Forscher beziffern die jährliche Rillen- und Flächenerosion für das Jahr 2012 auf 35,9 Milliarden Tonnen und bleiben damit hinter anderen Schätzungen zurück. Doch die flächenhafte Ausdehnung der Bodenerosion habe weltweit zugenommen – für den Zeitraum von 2002 bis 2012 prognostiziert das Modell einen Anstieg um 2,5%.

Der Studie zufolge ist die Wassererosion besondern in den am wenigsten entwickelten Ländern ein Problem. Für den Zeitraum 2002–2012 traten vor allem in Subsahara-Afrika, Südamerika und Südostasien enorme Bodenschäden auf. Als Bodenerosions-Hotspots nannten die Forscher China, wo 0,47 Millionen Quadratkilometer oder 6,3% des Landes betroffen sein sollen, gefolgt von Brasilien, afrikanischen Gebieten rund um den Äquator sowie Indien. Den Wissenschaftlern zufolge ermöglicht ihr hochauflösendes Modell, aussagekräftige Einschätzungen der Bodenerosionsraten rund um den Globus zu treffen: „Es ist wichtig, die Auswirkungen der Bodenbewirtschaftung auf die Erosion besser zu verstehen, um Entscheidungsträger mit wissenschaftlich abgesicherten Informationen dabei zu unterstützen, die Qualität unseres Bodens zu schützen und so die Ernährung der Weltbevölkerung sicherzustellen“, sagte Hauptautor Dr. Pasquale Borrelli vom Departement Umweltwissenschaften der Universität Basel. Das Modell soll dabei helfen, nachhaltige Konzepte zur Bodenbewirtschaftung zu entwickeln und so die Landdegradierung zu beenden. Der Kampf gegen den weltweiten Bodenverlust steht auch im Fokus der UN-Nachhaltigkeitsziele. SDG 15 sieht vor, Landökosysteme zu schützen, wiederherzustellen und ihre nachhaltige Nutzung zu fördern, Wälder nachhaltig zu bewirtschaften, Wüstenbildung zu bekämpfen sowie Bodenverschlechterung zu stoppen und umzukehren. (ab)

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