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05.09.2017 |

Ökospitzenreiter Österreich: 22% der Fläche unter Biolandwirtschaft

Burgenland
Im Burgenland wird 28,4% der Fläche bio bewirtschaftet (Foto: CC0)

Der Ökolandbau in Österreich befindet sich im Aufwind: 2016 wurde mehr als ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet und pro Tag stellten im Schnitt fünf Betriebe auf Bio um. Das vermeldete am Montag BIO AUSTRIA, das Netzwerk der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern. Demnach wurden 571.585 Hektar oder 22% der landwirtschaftlichen Nutzfläche im vergangenen Jahr biologisch bewirtschaftet. 21.820 Höfe oder rund 19% aller landwirtschaftlichen Betriebe setzten auf Ökolandbau. „Damit ist sowohl die Zahl der Betriebe als auch die biologisch bewirtschaftete Fläche gegenüber 2015 um je fünf Prozent gewachsen. Mehr als jeder fünfte Hektar in Österreich wird mittlerweile nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet“, betonte Gertraud Grabmann vom Bio Austria-Vorstand. Salzburg ist hier das führende Bundesland: 53,9% der Fläche wird dort ökologisch bewirtschaftet und 44,9% aller Betriebe sind Biohöfe. Schlusslicht bei der Fläche ist Vorarlberg mit einem Anteil von 14,6%, während Oberösterreich bei der Betriebszahl mit 15,6% die Rote Laterne hat.

„Österreich ist nach wie vor Spitzenreiter im Bereich der biologischen Landwirtschaft innerhalb der EU. Besonders in den letzten beiden Jahren ist die Bio-Landwirtschaft hierzulande erneut beachtlich gewachsen“, sagte Grabmann. Es handle sich nicht nur um einen kurzfristigen Boom. „Die aktuellen Zahlen zeigen vielmehr, dass man von einem gesunden, nachhaltigen Wachstum sprechen kann. Produktionszuwächse und Absatz der Bio-Produkte entwickeln sich im Gleichklang“, fügte sie hinzu. Laut aktuellen Zahlen von Agrar Markt Austria (AMA) wurden 2016 in Österreich Bio-Lebensmittel im Gesamtwert von rund 1,6 Milliarden Euro gekauft – ein sattes Plus von 23 Prozent gegenüber 2014.

Beim Bioflächenanteil liegt Österreich im EU-Vergleich weit vorne und bewirtschaftet als einziges Land mehr als 20% der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch. Auf mehr als 10% brachten es 2015 nur Schweden (16,9%), Italien (11,7%) und Tschechien (11,3%). Deutschland befindet sich immer noch im einstelligen Bereich und ist damit weit von dem seit Jahren genannten 20%-Ziel entfernt. Doch es geht voran: Nach den aktuellen Strukturdaten zum ökologischen Landbau in Deutschland, die Mitte Juli vom Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlicht wurden, kletterte der Bioflächenanteil 2016 auf 7,5%. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche wuchs gegenüber dem Vorjahr um fast 15% von 1.088.828 auf 1.251.320 Hektar an. Die Zahl der Biobetriebe stieg um 9,6% auf 27.132 Betriebe.

Damit auch in Zeiten des Klimawandels eine wachsende Weltbevölkerung nachhaltig ernährt werden kann, gibt es laut Grabmann einige Herausforderungen zu bewältigen. „Der menschenverursachte Klimawandel ist gerade für die Landwirtschaft allgegenwärtig. Immer häufiger treten extreme Wetterphänomene auf, die oft zu drastischen Konsequenzen für Bäuerinnen und Bauern führen. Auch in Österreich stehen extremer Witterung geschuldete Ernteausfälle mittlerweile an der Tagesordnung.“ Sie betonte jedoch auch, dass die Landwirtschaft global gesehen nicht nur Leidtragende, sondern auch Mitverursacherin der Klimaveränderungen ist. „Hier muss es daher rasch die richtige Antwort geben, und diese lautet: die Landwirtschaft ökologischer gestalten.“ (ab)

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