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09.02.2017 |

Fleisch in Massen: Deutsche Schlachtmenge erreicht Rekordwert

Schwein
2016: 59,3 Millionen Schweine geschlachtet (Foto: Stefan Schwarz/Pixelio.de)

2016 wurde in Deutschland so viel geschlachtet wie noch nie: Die Fleischproduktion erreichte einen Rekordwert von 8,25 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Demnach stieg die gewerblich erzeugte Gesamtschlachtmenge gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,1% an. Damit wurde das bis dato höchste Produktionsergebnis von 2015 noch um weitere 4.500 Tonnen übertroffen. Rund 59,3 Millionen Schweine wurden 2016 getötet. Zwar gab es einen Rückgang um 0,8% bei der Schlachtung von deutschen Schweinen, doch die Zahl der aus dem Ausland für die Schlachtung importierten Schweine schnellte um 9% in die Höhe. Da zudem das Schlachtgewicht der Schweine zulegte, erhöhte sich die Produktion von Schweinefleisch gegenüber 2015 leicht auf 5,57 Millionen Tonnen. Auch die Menge des produzierten Geflügelfleisches stieg um 0,3% an auf 1,53 Millionen Tonnen. Vor allem Truthuhnfleisch boomte mit einem Plus von 4,8%. Zudem wurden 3,6 Millionen Rinder in deutschen Schlachthäusern getötet.

Diese Unmengen an Fleisch können die Bundesbürger gar nicht allein vertilgen. 2015 erhöhte sich der Ausfuhrüberschuss laut Deutschem Fleischer-Verband um 86.000 Tonnen auf 1,58 Millionen Tonnen Fleisch. Der Selbstversorgungsgrad der Deutschen mit Schweinefleisch liegt bei satten 120%, zudem wurde 12% mehr Geflügel und 7% mehr Rindfleisch erzeugt, als im Inland verbraucht wurde. Mehr als drei Viertel der deutschen Fleischexporte gingen in andere EU-Länder, doch zuletzt wuchs vor allem der Hunger der Chinesen auf deutsches Schweinfleisch. Greenpeace kritisierte die enorme Überproduktion: „Die Menschen essen weniger Fleisch, doch die Fleischproduktion steigt“, wird Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter in einer dpa-Meldung zitiert. Zuletzt hatte der deutsche Fleischhunger deutlich nachgelassen. Die Zahlen des Deutschen Fleischer-Verbands zeigen, dass die Bundesbürger 2015 im Schnitt „nur“ noch 59,9 Kilogramm Fleisch verzehrten – ein Kilogramm weniger als noch im Vorjahr. „Seit 2007 ist der Pro-Kopf-Verzehr mit zwischenzeitlichen Schwankungen langsam aber stetig zurückgegangen“, schreibt der Verband in seinem aktuellsten Jahresbericht. (ab)

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