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08.01.2015 |

Bodenatlas ergründet Bedeutung und Bedrohung fruchtbarer Böden

Boden
Boden - bald Mangelware? (Foto: Pat Dumas/Flickr.com)

Böden bilden nicht nur die Grundlage der Lebensmittelproduktion, sondern filtern Regenwasser, speichern mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Welt zusammen und beherbergen eine unendliche Vielzahl an Mikroorganismen. Doch durch falsche Nutzung gehen jährlich weltweit rund 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden verloren. Auf die Bedrohung und die Bedeutung des Schutzes dieser wertvollen Ressource macht der Bodenatlas aufmerksam, den die Heinrich-Böll-Stiftung, das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Le Monde Diplomatique heute veröffentlichten. Immer mehr fruchtbare Böden in Europa werden durch schwere landwirtschaftliche Maschinen verdichtet, degradiert oder zerstört, warnt der Atlas. Auf 42 Millionen Hektar aller Flächen in Europa ist Winderosion und auf 105 Millionen Hektar Wassererosion ein Problem. „Der Bodenschutz ist in den letzten Jahren sehr stiefmütterlich behandelt worden. Die EU schützt das Wasser mit klaren Gesetzen - eine verbindliche Bodenrahmenrichtlinie gibt es bislang nicht“, sagte BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning gegenüber heute.de. In Deutschland sind mit rund drei Millionen Hektar ein Viertel aller Ackerflächen von Wind- und Bodenerosion betroffen. Professor Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des IASS, kritisiert, dass sich Deutschlands intensive Bodennutzung – auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus – gravierend auf globale Ökosysteme auswirke. Denn die Bundesrepublik importiert laut Bodenatlas jährlich Agrarprodukte und andere Verbrauchsgüter, die mit knapp 80 Millionen Hektar mehr als das Doppelte der eigenen Landesfläche in anderen Weltregionen an Boden beanspruchen und häufig schädigen. Die Freisetzung von Kohlendioxid aus Böden durch nicht nachhaltige Bewirtschaftung sei nur ein Beispiel. Die Herausgeber fordern von der Bundesregierung daher eine gerechte und nachhaltige Land- und Bodenpolitik. „Die Zerstörung der Böden ist ein großes Problem in Deutschland. Wir müssen die neuen globalen Ziele der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung deswegen auch für die Verbesserung des Bodenschutzes in Deutschland nutzen. 2015 bietet sich die Chance dazu“, appellierte Töpfer. (ab)

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