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16.10.2014 |

FAO-Bericht: Kleinbauern sind das Rückgrat der Welternährung

Indien
Kleinbäuerin in Indien (Foto: V.Reddy/CCAFS/flickr.com)

Die weltweite Ernährungssicherheit und ökologische Nachhaltigkeit hängen von mehr als 500 Millionen kleinbäuerlichen Familienbetrieben ab, die in den meisten Ländern das Rückgrat der Landwirtschaft bilden. Das ist die Kernaussage eines am heutigen Welternährungstag von der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO veröffentlichten Berichts. Diesem zufolge sind 90% der weltweit 570 Millionen Höfe Familienbetriebe und damit das vorherrschende Modell der Landwirtschaft. Sie produzieren 80% aller weltweit konsumierten Lebensmittel. Die große Mehrheit der Höfe ist klein: 72% der Familienbetriebe verfügen über weniger als einen Hektar Land – insgesamt kontrollieren sie jedoch nur 8% der landwirtschaftlichen Nutzfläche weltweit. Weitere 12% bearbeiten zwischen einem und zwei Hektar Land, global betrachtet aber nur 4% der Agrarfläche. Während im Schnitt nur 1% aller Betriebe über mehr als 50 Hektar verfügen, haben diese die Kontrolle über zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Laut dem Bericht produzieren Kleinbauern mehr Nahrung im Verhältnis zur bewirtschafteten Fläche, da sie höhere Erträge als große Betriebe erzielen, wenn man Höfe mit ähnlichen Agrarumweltbedingungen in einem Land vergleicht. Dennoch gelingt es vielen Kleinbauern nicht, genug zu produzieren, um sich und ihren Familien einen angemessenen Lebensunterhalt zu sichern. Die FAO sieht bäuerliche Familienbetriebe mit einer dreifachen Herausforderung konfrontiert: Die Erträge zu steigern, um zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung beitragen zu können; nachhaltig zu wirtschaften, um die Umwelt zu schützen sowie die Produktivität zu erhöhen und alternative Einkommensquellen zu erschließen, um Armut und Hunger zu überwinden. Damit sie dies erreichen können, brauchen Kleinbauern Unterstützung für Innovationen, doch da Familienbetriebe keine homogene Gruppe sind, müssen Innovationsstrategien ihre Vielfalt und jeweiligen Bedürfnisse beachten, so der Bericht.

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