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01.09.2014 |

Klimawandel: Forscher fordern Einschränkung des Fleischkonsums

Schwein
Futtermittel benötigen Land (Foto: United Soybean Board)

Die Reduzierung von Fleischkonsum und Lebensmittelverschwendung kann enorm dazu beitragen, den Klimawandel aufzuhalten und die Welternährung zu sichern, lautet das Fazit einer neuen Studie, die im Fachjournal Nature Climate Change erschienen ist. Machen wir weiter wie bisher, wird Forschern der Universitäten von Cambridge und Aberdeen zufolge bis 2050 die Lebensmittelproduktion alleine schon so viele Treibhausgase ausstoßen, dass die Reduktionsziele für die globale Wirtschaft nicht erreicht oder gar überschritten werden: Da die Weltbevölkerung wächst und vermehrt Fleisch isst, werden immer mehr Flächen landwirtschaftlich genutzt. Die Abholzung, der Düngereinsatz sowie der Methanausstoß der Viehzucht nehmen zu, wodurch die Treibhausgasemissionen der Lebensmittelproduktion bis 2050 um fast 80% steigen könnten. Bei einem „Weiter wie bisher“ würden Agrarflächen im Vergleich zu 2009 um 42% und der Düngereinsatz um 45% zunehmen. Selbst wenn Verschwendung und Verluste in der Lebensmittelkette reduziert würden und Bauern in Entwicklungsländern ihre Erträge erhöhen könnten, gäbe es eine Zunahme der Treibhausgasemissionen. Daher fordern die Autoren einen Wandel hin zu einer gesünderen Ernährung mit weniger Fleisch. „Da die Menschen weltweit immer mehr Fleisch essen, wird ist die Umwandlung von Pflanzen zu tierischer Nahrung immer ineffizienter“, so die Hauptautorin Bojana Bajzelj von der Universität Cambridge. Die Forscher nahmen ein Szenario mit einer „durchschnittlichen, ausgewogenen Ernährung“ ohne übermäßigen Konsum von Zucker, Fett und Fleisch an, die pro Woche zwei Portionen rotes Fleisch á 85 Gramm, sieben Portionen Geflügel und fünf Eier umfasst. Mit dieser Ernährungsweise - sowie der Halbierung der Lebensmittelverschwendung und dem Schließen der Ertragslücke - könnten die Emissionen aus der Landwirtschaft gegenüber 2009 fast halbiert werden, so die Studie. „Es geht hier nicht um eine radikale, vegetarische Argumentation. Es ist eine Diskussion darüber, Fleisch in vernünftigen Mengen als Teil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung zu essen“, so Mitautor Professor Keith Richards.

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