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19.08.2014 | permalink
Erschöpfte Erde: Ab heute sind die Ressourcen für 2014 verbraucht
Am 19. August ist dieses Jahr „Earth Overshoot Day“ - der Tag, an dem die Menschheit die für 2014 zur Verfügung stehenden Ressourcen verbraucht hat und die Erde stärker belastet, als sie sich regenerieren kann. Den Stichtag berechnet das Global Footprint Network in den USA jährlich neu. Während die Erdbewohner im Jahr 2000 im Oktober die Belastungsgrenze erreichten, sind die Ressourcen dieses Jahr so früh wie noch nie erschöpft. Die Berechnungen berücksichtigen den Bedarf an Acker-, Weide- und Bauflächen, die Entnahme von Holz, Fasern oder Fisch, aber auch den Ausstoß von CO2 oder die Müllproduktion. Dem Global Footprint Network zufolge beanspruchten die Menschen Anfang der 60er Jahre nur drei Viertel der Kapazitäten der Erde, während sie heute für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise rein rechnerisch 1,5 Erden „verbrauchen“ - auf Kosten künftiger Generationen. Selbst vorsichtige Prognosen zu Bevölkerung, Energie- und Lebensmittelbedarf gehen davon aus, dass 2050 bereits die Biokapazität von drei Erden benötigt wird, wenn sich der Ressourcenverbrauch wie derzeit fortsetzt. Nicht einbezogen in die Berechnungen ist etwa die Wasserbelastung durch Chemikalien oder der Verbrauch von nicht erneuerbaren Erzen und Mineralien. Auch die Erosion von Böden durch die intensive Landwirtschaft fließt nur indirekt ein, da genaue Daten fehlen. „Die Zinsen, die wir für die wachsenden ökologischen Schulden in der Form von Abholzung, knappen Süßwasser-Reserven, Bodenerosion, Biodiversitätsverlust und der Anreicherung der Atmosphäre mit CO2 bezahlen, geht auch mit steigenden menschlichen und wirtschaftlichen Kosten einher“, warnt das Global Footprint Network. In Deutschland fordern INKOTA, Germanwatch, BUNDjugend, FairBindung und Naturschutzjugend anlässlich des immer früher eintretenden „Erdüberlastungstages“ von der Politik eine Abkehr vom grenzenlosen Rohstoffverbrauch auf Kosten künftiger Generationen.